E-Books: Ungenügendes Angebot auf Deutsch

Gerne würde ich ein E-Book benutzen statt eines Papierbuchs, auch in der Belletristik. Gedruckte Bücher sind oft dick und schwer. In E-Books kann man zudem leichter suchen und herausfinden, wie oft bestimmte Wörter verwendet werden. Ein Beispiel: die "Parallelgeschichten" von Peter Nadas. 1732 Seiten Dünndruckpapier in einem Band, gefühlte 1,5 Kilo. Da ist jeder E-Book-Reader leichter. Statt dass die 2012 erschienenen Parallelgeschichten im Jahr 2013 als E-Book rauskommen, erscheint nun eine Taschenbuchausgabe. Ein anderes Beispiel:"Der Fremde" von Albert Camus. Der Autor würde dieses Jahr 100 Jahre alt. Das wäre doch ein Anlass, das Werk als E-Book zu publizieren. In einem E-Book könnte man untersuchen, wie oft beispielsweise die Wörter "egal" oder "langweilig" vorkommen, was bei der Interpretation dieses Buches nicht unwichtig ist, um die angebliche Gleichgülitigkeit der Hauptfigur zu untersuchen. Anders sieht es beim englischen Angebot aus. Da bekommt man beide Werke als E-Book. Solange das Angebot auf Deutsch so lückenhaft ist, so lange die E-Book-Version eines Buches für die Verlage nicht genauso ein Standard ist wie die Taschenbuchausgabe, wird sich im deutschen E-Book-Markt wohl nicht viel tun. Mir träumt, dass es mit mit einem belletrischen Papierbuch mal so gehen könnte wie mit einem Buch z.B. über die aktuelle Linux-Fedora-Version: es liegt ein Code bei, der mir ermöglicht, die ebook-Version herunterzuladen. Anscheinend haben viele deutsche Verlage immer noch Angst vor E-Books statt sie zur Strategie zu erklären. Vielleicht würden sich aber gerade schwierige Bücher oder moderne Klassier wie Camus besser verkaufen, wenn sie auch als ebook vorhanden wären.

Andreas Voss - 23.01.13

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