Studiengebühren: Versprechen bringen wenig

Als Teilnehmer der Podiumsdiskussion um die geplante Studiengebührenerhöhung muss ich sagen, dass eine wichtigste Frage nie wirklich diskutiert, geschweige denn geklärt wurde: Warum sollen die Studierenden sich an den Kosten der Lehre beteiligen, und welches Problem soll damit gelöst werden? Bisher wurden von Seiten der Schulleitung und des ETH-Rats nur vage Versprechen gemacht, dass die Mittel schon irgendwie sinnvoll ausgeben werden, grossteils für Massnahmen, die ohnehin nötig sind und auch ohne diese Erhöhung auf der Agenda stehen würden. Die genannten Argumente sind allesamt aber eher Rechtfertigungen als ursächliche Gründe für eine Verdopplung der Studiengebühren. Ich erwarte jetzt von allen Beteiligten, dass die versprochene Mitsprache nun wenigstens im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens gewährleistet ist und vom VSETH im Sinne der Studierenden wahrgenommen wird. Bei dieser gemeinsamen und objektiven Analyse der Fakten muss die oben genannte Frage geklärt sowie evaluiert werden, ob die Erhöhung ein geeignetes Mittel darstellt um das - dann hoffentlich klar formulierte - Problem zu lösen. Sollte dies nicht der Fall sein, besteht in meinen Augen keine Berechtigung, die Gebühren zu erhöhen.

Lorenz Bort, ETH-Student - 07.12.12

Artikel lesen