Kolumne Sebastian Grandis: Halle Sempergebäude

Wie schön, dass ein Physikstudent den Wert von architektonischen Freiräumen empfindet. Die Architekten selbst tun das ja nicht. Sonst würden sie nicht die denkmalgeschützte Haupthalle des Sempergebäudes an der Rämistrasse immer wieder für Ausstellungen benutzen, wie letzthin durch die Ausstellung von vorwiegend eigenen Projekten des emeritierten Architekturprofessors Hans Kollhoff, wo dieser historische Raum mit massiven Gipswänden verbaut wurde, der wertvolle Mosaikboden weitere Risse erhielt und dabei alles in Allem die Primärenergien verbraucht wurden, die den Jahresbedarf von 60 Einfamilienhäuser für Heizung und Warmwasser entsprechen. Die Architekturabteilung hat die Rechnung für diese Veranstaltung präsentiert bekommen, alles mit Zustimmung der Schulleitung, wie uns Herr Bundesrat Berset auf Anfrage mitgeteilt hat. Gottseidank haben wir noch Physikstudenten, die da anders empfinden. Liegt es vielleicht daran, dass Sebastian Grandis aus der Stadt stammt, in dem die Schweizer Architekten Francesco Borromini und Carlo Maderna eine neue adäquate künstlerische Heimat gefunden haben?

Dr. Norbert C. Novotny - 15.11.12

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