DEZA-Jubiläum: Gratulation mit Hinweisen

Meinen Glückwunsch zur Auszeichnung für eine löbliche Idee. Hier dürfte das Produkt aber in erster Linie auf Theorie und Bücherweisheit basieren.

Leider dürfte aber nur an die 50-jährige EZA-Arbeit in der EZA angeschlossen werden. Planen, Veranstalten, Workshops durchführen, Spenden sammeln. Dann in der praktischen Arbeit Intransparenz, Schönreden, Vertuschen. Es ist viel leichter, neu zu planen als eine Fehleranalyse durchzuführen. Denn für die neuen Pläne kann man Auszeichnungen vergeben, bei einer Fehleranalyse müsste man Personen und Organisationen der Unfähigkeit bezeichnen. 50 Jahre Arbeit mit enormen Summen Geld ohne sichtbaren Erfolg sollte eine neue Denkrichtung ergeben. Alles, was Sie aufzählen, gab und gibt es, nur wird es in der praktischen Arbeit nicht durchgeführt.

Neben meiner 45-jährigen Arbeit in und mit der EZA ein kleiner Hinweis aus meinem dreimonatigen Aufenthalt von 2008 im Senegal, der Casamance. In der “Kornkammer” des Landes verrotten die Mangos am Boden, werden weder verfüttert noch kompostiert, Trocknungsanlagen können nicht repariert werden und werden in der Saison nicht benützt. Alle 20 bis 30 km gibt es mehrere NGOs, welche nicht zusammenarbeiten. Eine der großen österreichischen NGOs, welche an einem anderen Ort im Senegal seit 30 Jahren arbeitet, begann eine große Sammlung, weil die Menschen dort hungern – ohne Naturkatastrophe.

Meine Bitte für Ihre weitere Arbeit, berichten Sie mehr über die Fehler, damit wir nicht noch weitere 50 Jahre das gleiche System weiterführen wie bisher. Ihre Ansätze zeigen leider in diese Richtung.

Trotzdem, mein Glückwunsch ist ehrlich. Sie haben ja noch immer die Möglichkeit, Lösungen aus einem weiterem Blickwinkel anzubieten.

Gerhard Karpiniec - 06.10.11

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