Atomausstieg: Photovoltaik-Utopia

Habe ich richtig gelesen? Bis 2050 40 Terawattstunden pro Jahr "primär mit Photovoltaik" zu erreichen? Das heisst mindestens 40 GWp zu installieren (d.h. kalkuliert mit 1000 kWh/kWp pro Jahr, was sicher für die Schweiz optimistisch ist), oder mindestens 200 Quadratkilometer Photovoltaik-Elemente (d.h. kalkuliert mit 20% Photovoltaik-Modulen oder 200 Wp/m2)!

Mit spezifischen Kosten zwischen zwei und fünf CHF/Wp müssen 80 bis 200 Milliarden Franken investiert werden. Ja, wir haben 40 Jahre zu Verfügung, d.h. wir können es uns leisten, im Mittel 1 GWp pro Jahr aufzubauen, oder 2 bis 5 Milliarden Franken pro Jahr zu investieren, 3.85 MWp pro Arbeitstag, oder 7,7 bis 19,2 Millionen Franken pro Arbeitstag auszugeben; oder auch 769mal 5-kWp-Anlagen pro Arbeitstag zu installieren.

Haben wir soviel Geld zur Verfügung und auch die Arbeitskapazitäten, um so viele Anlagen pro Arbeitstag in der Schweiz installieren zu können? Kommt dazu, dass eine PV-Anlage "nur" 20 bis 30 Jahre lebt. Es scheint mir, dass dies eine Utopie ist. Sicher offeriert die Wissenschaft nicht eine solche Lösung für die Schweiz. Dieser verantwortungslose Vorschlag von einer Gruppe der ETH Zürich (d.h. noch nicht DIE Wissenschaft) kann nicht ernst genommen werden. Bin sehr erstaunt und natürlich auch sehr enttäuscht, dass diese Gruppe nicht realistischer und wirklich "wissenschaftlich" ist.

Christophe de Reyff - 08.09.11

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