Atomausstieg: Was ist das Ziel?

Herr Professor Boulouchos suggeriert, dass die GABE-Studien des PSI mehr Religion als Wissenschaft darstellen. Keine Studien, auch mit PSI und GABE-Stämpeln, sind als Bibel zu verstehen: Kritik ist immer erlaubt. Es braucht aber mehr Argumente. GABE zeigt, dass ein Ausstieg mit wichtigen Risiken verbunden wäre: massive Erhöhung der Energiepreise, beträchtliche Auswirkungen auf die Landschaft, und starke Zunahme der CO2-Emissionen. Welche, ist heute konkret die Frage.
Die antinukleare Bewegung will einfach ein a priori und bedingungsloses Verbot der Kernenergie. So ein Verbot ist weder wissenschaftlich noch ethisch zu verantworten, unabhängig von der betroffenen Technologie. Frau BR Ruth Dreifuss hatte dies klar damals bei der Abstimmung über Genlex ausgedrückt: "Mann muss schützen, nicht verbieten." Von einem Ingenieur wird die Sicherheit einer Technik mit Normen und deren Respekt gefordert, nicht mit einem Verbot. Falls die Menschheit jedes Mal versucht hätte mit Verbot anstatt mit adäquaten Anforderungen die technische Risiken zu beherrschen, hätten wir keine Gebäude, keine Brücke, keine Staudämme, keine Mobilität, keine Medizin, kurzum keine Zivilisation. Ihre Botschaft kann leider nur als "Ja" zum einem Verbot der Kernenergie verstanden werden. Professor Ralph Eichler, ETHZ- Präsident, drückt sich mit viel mehr Nuancen in der NZZ (http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/man_weiss_nie_welche_technik_gewinnt_1.12451129.html) vom 12. September 2011 aus.

Jean-François Dupont - 19.09.11

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