Veröffentlicht: 04.10.10
Campus

Zurück zu den Wurzeln

An der ETH Zürich wurden seit 1996 über 210 Spin-off-Firmen gegründet. Jetzt hat ETH-Forschungschef Roland Siegwart erstmals alle Jungunternehmer an die ETH Zürich eingeladen.

Thomas Langholz
Roland Siegwart, ETH-Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, konnte Jungunternehmer Alexander Ilic vom Spin-off Dacuda bei der Suche nach Softwareentwickler einen Kontakt vermitteln. (Bild: Th. Langholz / ETH Zürich)
Roland Siegwart, ETH-Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, konnte Jungunternehmer Alexander Ilic vom Spin-off Dacuda bei der Suche nach Softwareentwickler einen Kontakt vermitteln. (Bild: Th. Langholz / ETH Zürich) (Grossbild)

ETH Spin-off sind eine Erfolgsgeschichte. Allein im Jahr 2009 gründeten Studierende 24 Firmen. ETH-Forschungschef Roland Siegwart hatte erstmals alle ETH Spin-off zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen. «Für Spin-off gibt es kein Handbuch. Sie müssen sich vor allem an erfolgreichen Firmen als Rollenvorbilder orientieren. Ziel der Veranstaltung ist es daher, zwischen den etablierten Unternehmen und den jungen Firmengründern Kontakte herzustellen», sagt Roland Siegwart, ETH-Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen. Über 60 Firmen nahmen die Gelegenheit wahr, um an diesem Netzwerkanlass an der ETH Zürich teilzunehmen.

Etablierte Firmen und junge Gründer

Mit dabei auch Moritz Lechner, Geschäftsführer der Firma Sensirion. Sie wurde 1998 gegründet und produziert Sensoren, die in der Medizintechnik oder in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Aus dem ETH Spin-off ist heute ein Weltunternehmen mit 200 Mitarbeitenden und Niederlassungen von Kalifornien über Japan bis nach China geworden. Moritz Lechner findet einen solchen Anlass wichtig, um an der ETH «eine Spin-off Kultur zu etablieren und im Kollegenkreis diskutieren zu können». Insbesondere in der Startphase eines Spin-off sei es wichtig, sich mit Kollegen in der gleichen Situation auszutauschen. Ein Tipp, den er den jungen Firmengründern geben kann ist: «Immer einen Plan B haben und viel in Varianten denken. Nur so ist man auf alle Eventualitäten vorbereitet, wenn etwas nicht klappt. Und bis zum Erfolg einer jungen Firma klappt vieles nicht.»

Netzwerke aufbauen

Zu den jungen Firmen gehört «compliant concept». Sie entwickelt ein Pflegebett, das Wundliegen verhindern und damit die Kosten in der Pflegebranche senken kann (siehe ETH Life Artikel vom 14.9.2010). Entwickler Andrin Maggi erhofft sich vor allem den Austausch mit Kollegen: «Es ist spannend, auch andere Firmengründer kennen zu lernen, die sich zum Beispiel mit der Entwicklung von Software beschäftigen.» Von Dacuda ist CTO Alexander Ilic gekommen. Die Firma steht kurz vor der Markteinführung einer Maus, die gleichzeitig scannen kann. Sie sind auf der Suche nach Softwareentwicklern. ETH-Forschungschef Roland Siegwart kann einen ersten Kontakt vermitteln; es werden Telefonnummern ausgetauscht. «Das Netzwerken funktioniert hier sehr gut, da alle Jungfirmen in derselben Situation sind wie wir oder auch einmal so angefangen haben», sagt Ilic. Auf Grund des Erfolgs soll die Veranstaltung fortgesetzt werden. Beim Abschied hiess es bei vielen Firmengründern: «Wir bleiben in Kontakt».

 
Leserkommentare: