Veröffentlicht: 20.05.09
Internationale Beziehungen

ETH-Delegation besucht China und Japan

ETH-Präsident Ralph Eichler besuchte als Vertreter des «Leading House» der «Sino-Swiss Science and Technology Cooperation» in der vergangenen Woche China und Japan. Dort traf er sich mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Hochschule und Wirtschaft.

Thomas Langholz
Ralph Eichler an der Eröffnung des Science and Art Festival in Shanghai. (Bild: ETH Zürich)
Ralph Eichler an der Eröffnung des Science and Art Festival in Shanghai. (Bild: ETH Zürich) (Grossbild)

In Peking besuchte Ralph Eichler das Erziehungsministerium und sprach mit Erziehungsminister Zhou Ji. Weitere Gespräche fanden mit dem chinesischen Wissenschafts- und Technologieministerium und der chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) statt. Dort wurde das bereits seit drei Jahren bestehende Abkommen über die Zusammenarbeit von chinesischen und ETH-Wissenschaftlern um weitere fünf Jahre verlängert.

Begleitet wurde der ETH-Präsident von Gerhard Schmitt, Professor für Informationsarchitektur und Delegierter für Internationale Institutionelle Angelegenheiten; Roland Siegwart, Professor für autonome Systeme; Bradley Nelson, Professor für Robotik und Intelligente Systeme; Margrit Leuthold, Leiterin der Stelle für Internationale Institutionelle Beziehungen sowie Peter Brunner, Geschäftsführer ETH Alumni.

Neue Vereinbarung über Studierendenaustausch

Eine wichtige Station der Reise war der Besuch der Tsinghua Universität. Ralph Eichler unterzeichnete eine neue Vereinbarung über den Studierendenaustausch zwischen den beiden Hochschulen. «Die ETH als weltweit führende Hochschule sucht die besten Studierenden auch in China. Ich bin begeistert vom Leistungswillen und der Lernbereitschaft der chinesischen Studierenden, die ich hier kennengelernt habe», so Eichler. Der Studierendenaustausch mit China soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Derzeit sind 65 chinesische Studierende in Master-Studiengängen eingeschrieben und 65 Chinesen doktorieren an der ETH. «Wir wollen die Präsenz der ETH in China weiter ausbauen. Insbesondere werden wir an einer erweiterten Stipendienvergabe mit dem China Scholarship Council (CSC) arbeiten», sagt Gerhard Schmitt.

In Japan besuchte die ETH-Delegation die Tokyo University, Keio University, das Forschungsinstitut Riken und weitere Forschungsförderungsinstitutionen. In Shanghai war ETH-Präsident Ralph Eichler insbesondere von der Synchrotron Strahlungsquelle beeindruckt: «Sie befindet sich technisch auf dem Weltstandard.»

Wirtschaftkontakte pflegen

Neben Besuchen bei Hochschulen und staatlichen Ministerien gehört auch der Kontakt zu Unternehmen zum Programm. So besuchte die Delegation in Japan zum Beispiel Toyota, Toshiba und Honda. Darüber hinaus trafen sich die ETH-Vertreter mit Mitarbeitern verschiedener in China tätiger Schweizer Unternehmen. Bradley Nelson zeigt sich von der Reise beeindruckt: «Wir konnten hier bestehende Kontakte zu Wissenschaftlern auffrischen und viele neue knüpfen. Neben dem Einblick in die verschiedenen Hochschulen gehörten für mich die Industriebesuche im Hochtechnologiebereich zu den Highlights des Programms.»

Auch die ETH Alumni Vereinigung baut die Kontakte in China und Japan aus. So wurden in beiden Ländern weitere Landesgruppen gegründet. «Alumni sind weltweit unsere besten Botschafter. Diese miteinander vor Ort zu vernetzen, ist eines unserer Ziele», betont Peter Brunner, Geschäftsführer ETH Alumni.

Ein weiteres Ziel der Reise waren Gespräche über die Fortführung des bilateralen Abkommens zur wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit, welches das Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) mit 43 Millionen Franken fördert. Für China ist die ETH Zürich das Leading House und die Universität Zürich das Associate Leading House. «Dieses Programm zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit ist ein grosser Erfolg. Alle in China und Japan beteiligten Partner sind daran interessiert, dass es fortgeführt wird», sagt Gerhard Schmitt.

Zum Erfolg der Reise trugen vor allem die Schweizer Wissenschaftsräte in Peking, und Tokyo sowie swissnex Shanghai bei. Ihre weitreichenden Kontakte und Vorbereitungen ermöglichten der ETH-Delegation Zugang zu den höchsten politischen Leitungsgremien in China und Japan.

«Ich bin von der Offenheit unserer Gesprächspartner und dem Potential dieser Länder beeindruckt. Von den getroffenen Vereinbarungen und Gesprächen kann die ETH in vielfacher Hinsicht profitieren», fasst Ralph Eichler das Ergebnis der Reise zusammen.

 
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