Veröffentlicht: 04.10.13
Campus

Star-Regisseur im Robotik-Lab

Der bekannte Regisseur Marc Forster besuchte am Freitag die Robotik-Labore der ETH Zürich und war sichtlich beeindruckt davon, was ETH-Roboter alles können.

Franziska Schmid
Marc Forster fotografiert den ETH-Flugroboter „sFly“ (Bild: Peter Rüegg / ETH Zürich)
Marc Forster fotografiert den ETH-Flugroboter „sFly“ (Bild: Peter Rüegg / ETH Zürich) (Grossbild)

Ein Hauch von Hollywood wehte durch die ETH Zürich. Der Schweizer Star-Regisseur Marc Forster (Monster's Ball, Kite Runner, World War Z), der sich zurzeit als Jurypräsident des Zürcher Filmfestivals in der Limmatstadt aufhält, besuchte zusammen mit der Regisseurin Renée Chabria die Robotik-Labore von einigen Maschinenbau-Instituten. Dabei wurden dem Regisseur verschiedene ETH-Roboter präsentiert – unter anderen StarlETH, Roboterfisch Nanins, Cubli, den Flugroboter sFly sowie einige seiner autonom fliegenden Kollegen.

Bei jemanden wie Marc Forster, der selber innovative Ideen in seinen Filmen kreiert und umsetzt, geht man davon aus, dass er nicht so leicht zu beeindrucken ist. Umso mehr waren die – teilweise etwas nervös wirkenden - Studierenden überrascht, einen völlig faszinierten und lockeren Marc Forster anzutreffen. Der Regisseur fragte öfters, ob er selber Aufnahmen von den Robotern machen dürfe und erkundigte sich eingehend nach technischen Details. «Ich bin absolut beeindruckt, von dem was ich hier an der ETH sehe. Das ist alles sehr inspirierend für mich», erklärte Forster.

Marc Forster steuerte Roboter gleich selber

Forster ist grundsätzlich an allen Arten von Robotern interessiert, da er als Filmemacher wissen müsse, was heute technisch möglich sei, um seiner Imagination freien Lauf lassen zu können. Renée Chabria und er diskutierten aber auch über die filmerischen Möglichkeiten, die zum Beispiel «Skye», das schwebende Auge am Himmel, bietet. ETH-Vizepräsident Roland Siegwart, der den prominenten Schweizer begrüsste, bot sogleich robotertechnische Hilfe für zukünftige Projekte an. Selbstverständlich sei es für die ETH eine Ehre, den Regisseur wann immer möglich zu unterstützen, meinte Siegwart lachend.

In der Flying Machine Arena durfte Marc Forster die Flugroboter dann gleich selber steuern. Mit einfachen Armbewegungen konnte er einen Quadrocopter durch den Raum manövrieren, was ihm offensichtlich viel Spass bereitete. Da die ETH-Flugroboter unterdessen so viele verschiedenen Tricks auf Lager haben, die der Regisseur eigentlich alle sehen wollte, hätte der prominente Gast gerne noch viel mehr Zeit in der Arena verbracht.

Doktorand initierte Besuch

Der Besuch des Hollywoodstars ist dem Doktoranden Péter Fankhauser zu verdanken, der den Ballbot Rezero mitentwickelt hat. «Ich habe Marc Forster vor kurzem an einer Tagung kennengelernt. Als ich ihm erzählte, dass ich im Robotik-Labor der ETH Zürich forsche, meinte er spontan, er würde sich das gerne mal ansehen», erzählt Fankhauser. Und so wurde schnell und unkompliziert eine eineinhalbstündige Führung mit unterschiedlichen Stationen organisiert. «Für einmal war es nicht schwierig, in kurzer Zeit genügend Kollegen zu finden, die bereit sind, ihre Forschung zu präsentieren», sagt Fankhauser augenzwinkernd. Und hat der Regisseur etwas gesehen, dass er in einem seiner Filme einsetzen könnte? «Ich habe in so kurzer Zeit so viel Neues erfahren, dass sich das jetzt erst mal setzen muss. Aber meine Erwartungen wurden weit übertroffen», erklärte Forster.

 
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