Energiezukunft: Grenzen klarer abstecken

Als Leser des Berichts Energiezukunft Schweiz teile ich die Einschätzung dieses Beitrags: (Zitat)"Die Energiewende ist unter sinnvoll gesetzten Rahmenbedingungen technologisch möglich und wirtschaftlich verkraftbar"

Trotzdem wäre der Bericht noch verbesserbar: Mögliche Schwierigkeiten und nötige Randbedingungen für den Erfolg werden meiner Ansicht nach zuwenig herausgestellt. Einigen wichtigen Fragen weicht der Bericht sogar völlig aus. Ich denke da an einen höheren Importanteil von Strom. Dies zu ignorieren, scheint mir fragwürdig, denn einige Energieunternehmen und Städte in der Schweiz haben bereits Windkraft in Deutschland und Italien "eingekauft" und wollen später einmal Strom von diesen Werken importieren. Auch die bestehenden und geplanten Pumpspeicher rechnen mit Pumpspeicherbedarf aus dem Ausland.

Auch einige der Annahmen, was die technologische Entwicklung angeht, sind in meinen Augen recht optimistisch und nicht durch Erfahrungen oder auch nur Entwicklungen abgedeckt. Dass die Geothermie im Jahre 2020 Gestehungskosten von 7-12 Rappen pro Kilowattstunde haben soll, ist schlichtweg unmöglich. In Deutschland sind die Einspeisevergütungen für Geothermie immer nur gestiegen, nie gesunken. Auch dass die Kosten für die elektrochemische Speicherung von Strom im Jahr 2050 5-8 Rappen pro Kilowattstunde betragen sollen, ist recht optimistisch.

Martin Holzherr - 20.02.13

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