Veröffentlicht: 27.08.10
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Europa fördert Zürcher Nachwuchsforscher

Neuer Rekord für Zürcher Forschende bei den «ERC Starting Grants», welche der Europäische Forschungsrat vergibt. Zehn Wissenschaftler der ETH Zürich und der Universität Zürich holen insgesamt rund 15 Millionen Euro nach Zürich.

Franziska Schmid / MM
Die ETH-Grantees auf einen Blick: Charalampos Anastasiou, Nicolai Cramer, Boris Kaus (v.l.n.r., obere Reihe), Vikram Panse, Renato Renner und Shana J. Sturla (v.l.n.r., untere Reihe)
Die ETH-Grantees auf einen Blick: Charalampos Anastasiou, Nicolai Cramer, Boris Kaus (v.l.n.r., obere Reihe), Vikram Panse, Renato Renner und Shana J. Sturla (v.l.n.r., untere Reihe) (Grossbild)

Der Europäische Forschungsrat (ERC) nennt sein Programm schlicht «Ideen». Hinter dem Namen verbirgt sich das grösste europäische Förderprogramm für innovative Forschung. Der ERC verfügt über zwei Förderlinien: Mit dem «Advanced Investigator Grant» werden jeweils Ende Jahr etablierte Forschende ausgezeichnet. Der «Starting Independent Researcher Grant», der im August bekannt gegeben wird, dient dazu, vielversprechende Nachwuchsforschende zu fördern. Alleiniges Auswahlkriterium bei den ERC Grants ist die wissenschaftliche Exzellenz. Die Förderprogramme des ERC richten sich an alle Fächer und Disziplinen und sind offen für alle Themen. Begrüsst werden insbesondere interdisziplinäre Projektvorschläge, die Erforschung neuer Wissenschaftsbereiche und die Anwendung innovativer Methoden.

Zehn ausgezeichnete Projekte

Zehn Zürcher Projekte entsprechen diesen Kriterien. Sechs Forschende der ETH Zürich und vier Wissenschaftler der Universität Zürich erhalten in den nächsten fünf Jahren für ihre Projekte je rund 1,5 Millionen Euro. Es könnte sogar Ende Oktober noch ein Grant für Zürich dazukommen, ein Projekt befindet sich momentan auf der Reserveliste. Ausgezeichnet wurde beispielsweise ein Projekt, bei dem Wissenschaftler eine neue Computersoftware entwickeln, die helfen soll, die geologischen Prozesse in den Alpen oder dem Himalaya besser zu verstehen. Ein anderes Forschungsvorhaben geht der Frage nach, wie Informationen zu behandeln sind, die nicht mehr den Gesetzen der etablierten, klassischen Informationstheorie entsprechen.

«Als letztes Jahr fünf Nachwuchswissenschaftler der ETH und Universität Zürich ausgezeichnet wurden, war die Freude gross – dass sich die Zahl der Prämierten nun verdoppelt hat, ist fantastisch. Wir hoffen natürlich, dass diese ERC Starting Grants auch weitere Forschende zu Höchstleistungen anspornen », sagt Roland Siegwart, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen an der ETH Zürich. Auch Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften der Universität Zürich, freut sich: «Wir sind sehr stolz, dass sich unsere Nachwuchsforschenden so erfolgreich um diese bedeutende wissenschaftliche Auszeichnung beworben haben. Dies spricht für den ausgezeichneten Forschungsstandort Zürich.»

Alle ausgezeichneten Forschenden

ETH Zürich:
Prof. Charalampos Anastasiou, Institut für Theoretische Physik
Dr. Nicolai Cramer, Labor für Organische Chemie
Dr. Boris Kaus, Institut für Geophysik
Prof. Vikram Panse, Institut für Biochemie
Prof. Renato Renner, Institut für Theoretische Physik
Prof. Shana J. Sturla, Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften

Universität Zürich:

Prof. Grégoire Courtine, Experimentelle Neurohabilitation,
Prof. Ian Frew, Physiologie
Dr. Giacomo Indiveri, Institut für Neuroinformatik,
Prof. Roland Sigel, Anorganisch-chemisches Institut

 
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