Veröffentlicht: 06.05.08
Unternehmensgründung

ETH Spin-off VirtaMed erhält zusätzliches Startkapital

Venture kick ist eine Initiative verschiedener Stiftungen, um die Unternehmensgründungen an Schweizer Hochschulen zu erhöhen. Jetzt hat der ETH Spin-off VirtaMed als erstes Unternehmen 130'000 Franken Startkapital erhalten.

Thomas Langholz
Unternehmensgründer von VirtaMed: Dr. Michael Baja, PD, Daniel Bachofen, CTO und Stefan Tuchschmid, CEO. (v.l.n.r.) Weitere Gründer sind Dr. Matthias Harders, PD, Prof. Dr.
Gabor Szekely und Dr. Raimundo Sierra.
Unternehmensgründer von VirtaMed: Dr. Michael Baja, PD, Daniel Bachofen, CTO und Stefan Tuchschmid, CEO. (v.l.n.r.) Weitere Gründer sind Dr. Matthias Harders, PD, Prof. Dr. Gabor Szekely und Dr. Raimundo Sierra. (Grossbild)

Eine wichtige Aufgabe der ETH ist es, Unternehmensgründungen aus der Hochschule heraus zu unterstützen. Im vergangenen Jahr konnten 21 neue Spin-offs gegründet werden. Eines dieser jungen Unternehmen ist die Firma VirtaMed. Sie beschäftigt sich mit der Simulation von endoskopischen Operationen. Als erstes Produkt entwickelten die Forscher "HystSim". Damit können chirurgische Eingriffe in der Gebärmutter geübt werden. "HystSim ist ein sehr realistischer Simulator für die Gebärmutterspiegelung. Es ermöglicht sogar das Training mit Komplikationen. Deshalb empfehle ich allen unseren jungen Ärzten das Produkt zur Vorbereitung auf ihre erste Operation", sagt Daniel Fink, Professor und Direktor der Klinik für Gynäkologie am Universitätsspital Zürich.

130'000 Franken zusätzliches Kapital

In knapp neun Monaten hat VirtaMed den Schritt von der ersten Idee bis zum Unternehmen geschafft. Unterstützt wurde die Firma dabei von venture kick. Ziel dieser Initiative ist es, die Zahl der Unternehmensgründungen an Schweizer Hochschulen zu erhöhen und den Startup-Prozess zu beschleunigen. Jeden Monat entscheidet eine Expertenjury über acht eingereichte Firmendossiers von Jungunternehmern. Vier von diesen erhalten 10'000 Franken und qualifizieren sich für die zweite Stufe. In dieser Phase erhalten die Firmen nochmals 20'000 Franken. Nach neun Monaten präsentieren sich die Besten, um in Stufe drei 100'000 Franken zu bekommen. Als erstes Unternehmen erhält VirtaMed jetzt 100'000 Franken und verfügt so über ein Startkapital von insgesamt 130'000 Franken.

Wichtige Unterstützung

Für Stefan Tuchschmid, CEO von VirtaMed und diplomierter ETH-Ingenieur, kommt die Unterstützung gerade zum richtigen Zeitpunkt: "Die erste Stufe finanzierte den Start. Mit der zweiten Tranche konnten wir unser Produkt vom Forschungsprototypen zur Marktreife weiter entwickeln. Jetzt stellen wir unseren ersten Mitarbeiter an und liefern bis Ende dieses Jahres die ersten Simulatoren an unsere Kunden."

Wer den Höchstbetrag erhält, verfügt nicht nur über das Startkapital sondern auch über einen tragfähigen Businessplan und hervorragende Kontakte zu Investoren. Im Sommer vergangenen Jahres wurde venture kick gegründet. Bisher wurden bereits 29 Projekte mit 610'000 Franken unterstützt. Für dieses Jahr stehen zwei Millionen Franken bereit.

venture kick

venture kick ist eine Initiative privater Geldgeber und der Fondation des Fondateurs  unterstellt. Diese untersteht als Dachstiftung der eidgenössischen Stiftungsaufsicht. Für die Beurteilung der Projekte sind qualifizierte und kompetente Fachexperten zuständig, die in unterschiedlicher Zusammensetzung die Jury bilden. In der Pilotphase stehen drei Stiftungen hinter venture kick: Die Gebert Rüf Stiftung, die Ernst Göhner Stiftung und die OPO-Stiftung.