Veröffentlicht: 11.10.11
Campus

Maniok und Wissen säen

Ein Forschungsteam der ETH Zürich erhält den diesjährigen Forschungspreis des Schweizerischen Forums für Internationale Agrarforschung (SFIAR). Die Auszeichnung erhält es für seine Forschungsarbeiten an Maniok.

Lars Gubler
Die Preisträger Hervé Vanderschuren und Charles Orek vor ihrem Forschungsinstitut in Nairobi, Kenya (Bild: SFIAR).
Die Preisträger Hervé Vanderschuren und Charles Orek vor ihrem Forschungsinstitut in Nairobi, Kenya (Bild: SFIAR). (Grossbild)

In unseren Breiten ist Maniok kaum bekannt. Für 500 Millionen Menschen in Afrika und Asien ist die Wurzelknolle jedoch die wichtigste Kalorienquelle und kommt täglich auf den Tisch.

In vielen Ländern, in denen Maniok angebaut, verarbeitet und gegessen wird, ist jedoch die landwirtschaftliche Ausbildung mangelhaft. Zudem funktioniert die Kette vom geeigneten Saatgut über den korrekten Anbau bis hin zur Lagerung nicht immer reibungsfrei. Die Forschungsgruppe des ETH-Pflanzenbiotechnologen Hervé Vanderschuren hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die ganze Produktionskette beim Maniokanbau zu optimieren. Die Forscher haben durch Züchtung und biotechnologische Eingriffe die Schädlingsresistenz, den Nährwert sowie die Haltbarkeit der Knolle verbessert.

Wissen für afrikanische Labors

Zudem haben sie auch dafür gesorgt, den Mangel an Fachwissen zu beseitigen, indem sie bewusst Doktoranden aus verschiedenen afrikanischen und asiatischen Ländern am Projekt beteiligten. Dadurch sollen die gewonnenen Erkenntnisse nicht in der Schweiz bleiben, wo sie nur einen begrenzten Nutzen haben, sondern sie über die Doktoranden den Weg in afrikanische und asiatische Pflanzenlabors finden.

Für diese Arbeit wurden Hervé Vanderschuren und seine Gruppe heute im Rahmen des Symposiums «Food Price Volatility and Food Security» in Bern mit dem Forschungspreis 2011 des Schweizerischen Forums für Internationale Agrarforschung (SFIAR) ausgezeichnet.

Das Team von der ETH Zürich ist eines von vielen, die sich im Rahmen eines grösseren Projektes mit der Weiterentwicklung von Maniok beschäftigen. Das ganze Projekt wird getragen von der Bill and Melinda Gates Stiftung.

 
Leserkommentare: