Veröffentlicht: 13.09.11
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Sieben Zürcher Forscher mit einem ERC Grant belohnt

Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat zum vierten Mal die begehrten «ERC Starting Grants» vergeben. Sieben Wissenschaftler der ETH Zürich und der Universität Zürich kommen in den Genuss dieser Fördermittel. Insgesamt fliessen über zehn Millionen Euro nach Zürich.

Florian Meyer und Franziska Schmid
Die meisten der ausgezeichneten Forschenden arbeiten in Grossbritannien (122) und in Deutschland (64). Mit 22 Ausgezeichneten folgt die Schweiz in der Ausschreibungsrunde 2011 an siebter Stelle. (Bild: Europäischer Forschungsrat ERC)
Die meisten der ausgezeichneten Forschenden arbeiten in Grossbritannien (122) und in Deutschland (64). Mit 22 Ausgezeichneten folgt die Schweiz in der Ausschreibungsrunde 2011 an siebter Stelle. (Bild: Europäischer Forschungsrat ERC) (Grossbild)

Dieses Jahr fördert die EU rund 480 europäische Forschende aus den Sozialwissenschaften, den Life Sciences und aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften mit einem ERC Starting Grant. Die Fördermittel fliessen durchwegs in wegweisende Forschung: «Mit diesen Stipendien investiert der Europäische Forschungsrat sowohl in neue Projekte als auch in neue Talente», sagte die EU-Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn zu Medien am 9. September 2011 in Brüssel. Beim «Starting Independent Researcher Grant», handelt es sich um ein Förderinstrument des ERC, mit dem er Projekte von vielversprechenden Wissenschaftstalenten unterstützt und ihnen den Aufbau einer eigenen Forschungsgruppe ermöglicht. Für die jetzt geförderten Projekte wird der ERC insgesamt 670 Millionen Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren verteilen.

Zürcher Hochschulen erneut erfolgreich bei der Projekteingabe

Insgesamt zeichnet der ERC Forschende aus 38 Ländern aus. Die Empfänger sind im Schnitt 36 Jahre alt, ein Viertel davon sind Frauen. Unter den Preisträgern befinden sich 22 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an einer Forschungsinstitution in der Schweiz arbeiten, wie aus der Liste des ERC hervorgeht. Die Schweizer Grants verteilen sich auf die EPFL (6), ETH Zürich (5) und die Universitäten Bern (4), Genf (2), Zürich (2), Basel (1) und Lausanne (1).

Sieben der ERC Starting Grants gehen somit an Forschende der Zürcher Hochschulen. Die sieben Zürcher Projekte werden mit 1,1 bis 1,7 Mio. Euro unterstützt. Die insgesamt über zehn Millionen Euro, die an die ETH und an die Universität Zürich fliessen, sind ein Qualitätsausweis für die Grundlagenforschung des Forschungsstandorts. Die beiden Hochschulen halten sich damit auf dem hohen Niveau der letzten Jahre, wenn es darum geht, sich mit neuen Projekten um die begehrten EU-Fördermittel zu bewerben. Zum Vergleich: 2010 gingen insgesamt zehn, 2009 fünf ERC Starting Grants nach Zürich.

Alle ausgezeichneten Forscher:

ETH Zürich

· Philipp Werner, SNF-Förderungsprofessor für theoretische Physik, für sein Projekt «DYNCORSYS-Real-time dynamics of correlated many-body systems»,

· Yaakov Benenson, Assistenzprofessor für Synthetische Biologie, für sein Projekt «CellControl - Synthetic regulatory circuits for programmable control of cell physiology»,

· Daniel Wolfram Gerlich, Dozent und Forschungsgruppenleiter am Departement Biologie, für sein Projekt «DIVIMAGE - Bridging spatial and temporal resolution gaps in the study of cell division»,

· Ansgar Kahmen, Dozent am Institut für Agrarwissenschaften, für sein Projekt «COSIWAX - Compound Specific Hydrogen Isotope Analyses of Leaf Wax-n-Alkanes as a Novel Tool to Assess Plant and Ecosystem Water Relations Across new Spatial and Temporal Scales»,

· Joost VandeVondele, derzeit Forschungsgruppenleiter am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Zürich, für sein – über die ETH als gastgebende Hochschule (engl. «host organisation») eingereichtes - Projekt «DIAMOND - Discovery and Insight with Advanced Models Of Nanoscale».

Universität Zürich

· Felix Kübler, Professor am Institut für Banking and Finance für sein Projekt «Solving dynamic models: Theory and Applications»,

· Florian Schiestl, Professor am Institut für Systematische Botanik für das Projekt «Evolution and consequences of floral signaling in plants».

Zum ERC

Das zweite Förderinstrument des ERC sind die «ERC Advanced Grants», mit denen etablierte Spitzenforscher ausgezeichnet werden. Diese vergibt der Europäische Forschungsrat jeweils am Ende des Jahres.
Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat eine Reihe von Videos veröffentlicht, die ein anschauliches Bild seiner Fördertätigkeit und die von ihm geförderte Spitzenforschung vermittelt.

 
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