Veröffentlicht: 02.06.10
Campus

Forschungspreis dank schnellen Handys

Für seinen Algorithmus, der Handys leistungsfähiger und schneller macht, erhält Helmut Bölcskei, Professor für Elektrotechnik der ETH Zürich, den Forschungspreis eines Mobilfunkanbieters.

per /MM
Vodafone-Preisträger 2010: Jochen Mahadevan, Helmut Bölcskei und Joachim Sachs (v.l.n.r.)
Vodafone-Preisträger 2010: Jochen Mahadevan, Helmut Bölcskei und Joachim Sachs (v.l.n.r.)

Helmut Bölcskei, Professor für Elektrotechnik am Institut für Kommunikationstechnologie der ETH Zürich, hat den «Vodafone Innovationspreis 2010» erhalten. Seine Entwicklung, ein spezieller Algorithmus, steigert die Leistungsfähigkeit und Effizienz von Smartphones, Telefon und Minicomputer. Der Algorithmus lässt sehr hohe Datentransferraten zu und schont gleichzeitig die Akkus der Geräte. Die Methode wird als «single tree-search sphere decoding» (STS-SD) bezeichnet. 

Durchbruch in Transferrate

Damit haben der 39-jährige Professor und seine Forscherkollegen Christoph Studer und Andreas Burg einen Durchbruch im Empfängerdesign von hochleistungsfähigen Funksystemen erreicht. Durch den Algorithmus werden Smartphones in der Lage sein, Datentransferraten von 0,5 bis 1 Gigabits pro Sekunde zu erreichen. Da moderne Telekommunikationssysteme wegen ihrer hohen Datentransferraten MIMO-OFDM-basiert sein werden, gehen Experten davon aus, dass dem Algorithmus der ETH-Forscher künftig bei allen Empfängern eine Schlüsselrolle zukommen wird.

Der Forschungspreis ist mit 25'000 Euro dotiert und wurde am 27. Mai 2010 in Frankfurt in Anwesenheit des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth und von Vodafone Deutschland-CEO Fritz Joussen überreicht. Die Preisstifterin, die «Vodafone-Stiftung für Forschung», hat zum Ziel, Forschung und wissenschaftliche Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Mobilkommunikation zu fördern. Sie soll darüber hinaus den Austausch auf diesem Gebiet anstossen und die Zusammenarbeit der Wissenschaftler untereinander, aber auch zwischen Wissenschaft und Industrie unterstützen. Dazu schreibt die Stiftung jährlich den Innovationspreis und zwei mit je 5000 Euro dotierte Förderpreise aus.