Veröffentlicht: 05.05.10
Campus

FIFA unterstützt ETH-Professur in Medizintechnik

Die ETH Zürich richtet eine neue Professur in Medizintechnik ein. Diese wird vom Weltfussballverband FIFA mit jährlich 500'000 Franken über die Zeitdauer von 10 Jahren unterstützt, womit auch gemeinsame Forschungsprojekte der ETH Zürich mit dem medizinischen Forschungszentrum F-MARC der FIFA finanziert werden.

Medienmitteilung ETH Zürich
Viola Vogel, Professorin für Biologisch-Orientierte Materialwissenschaften an der ETH Zürich, ETH-Präsident Ralph Eichler, Fifa-Präsident Joseph S. Blatter und Jiri Dvorak, Chefarzt der FIFA und Leiter F-MARC (von links) freuen sich über die Zusammenarbeit. (Bild: Fifa)
Viola Vogel, Professorin für Biologisch-Orientierte Materialwissenschaften an der ETH Zürich, ETH-Präsident Ralph Eichler, Fifa-Präsident Joseph S. Blatter und Jiri Dvorak, Chefarzt der FIFA und Leiter F-MARC (von links) freuen sich über die Zusammenarbeit. (Bild: Fifa)

Die ETH Zürich hat den Bereich «Medizintechnik und Gesundheit» zu einem ihrer Forschungsschwerpunkte erklärt. Mit rund sechs Professuren und Labors soll dieses Forschungsgebiet entscheidend gestärkt werden. Bereits heute ist der Standort Zürich mit ETH und Universität sowie den verschiedenen spezialisierten Kliniken ein wichtiges Kompetenzzentrum für die Medizintechnik. Auch das F-MARC, das medizinische Forschungszentrum der Fifa, welches mit der Schulthess Klinik verbunden ist, hat wichtige Beiträge zur Erforschung der Verhinderung und Linderung von Sportverletzungen geleistet.

Die Abnutzung des Bewegungssystems stellt Mediziner vor grosse Probleme: Osteoporose, Arthrose, Rückenschmerzen und Rheuma gehören zu den häufigsten Erkrankungen älterer Menschen. Insbesondere die Knorpelabnutzung in den Gelenken ist derzeit noch zu wenig erforscht. Verbesserte Kenntnis und Möglichkeiten der Knorpelregeneration würde bei Alters- und Sportverletzungen grosse Fortschritte ermöglichen.

Forschung über Knorpelschäden

Die neue Professur für «Knorpel Engineering und Regeneration» ist ein bedeutender Schritt in der Umsetzung der Medizintechnik-Initiative der ETH Zürich. Durch die Zusammenarbeit mit der Fifa und dem F-MARC sollen so drängende Fragen aus dem sportlichen und klinischen Alltag in die Grundlagenforschung der ETH Zürich einfliessen. Die Erkenntnisse sollen mittelfristig helfen, Sportverletzungen mit Knorpelschaden als einer Vorstufe der Arthrose durch Regeneration zu heilen. Neben dem Aufbau der Professur werden konkrete Forschungsprojekte finanziert, die gemeinsam mit weiteren Partnern bearbeitet werden.

Möglich wird die nun intensivierte Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen dank der Förderung der Fifa via die ETH Zürich Foundation, die als Bindeglied der Partnerschaft zwischen ETH Zürich und privaten Institutionen funktioniert. «Durch die neue Zusammenarbeit mit der Fifa stärken wir den Standort Zürich in einem wichtigen Gebiet», erklärt Ralph Eichler, Präsident der ETH Zürich. «Die neue Professur wird die schon beträchtlichen Kompetenzen an der Universität, in den Spitälern und an der ETH ergänzen und ausbauen. Damit gewinnen wir für das Bündnis einen weiteren starken Partner.»

Bereits in den letzten Jahren hat F-MARC gemeinsam mit der ETH Zürich in verschiedenen Projekten geforscht. «Die Fifa betreibt seit bald zwanzig Jahren intensive sportmedizinische Forschung in Zusammenarbeit mit akademischen Institutionen», sagt Joseph S. Blatter, Präsident der Fifa. «Knorpelschäden als Verletzungsfolge sind aber durchaus nicht nur für Fussballer eine Herausforderung. Mit der Schaffung der ETH Professur in unserer Heimatstadt Zürich wollen wir einen Beitrag auch zur Grundlagenforschung leisten, der letztlich Allen zu Gute kommen wird.» Gemäss Jiri Dvorak, Chefarzt der Fifa, erlaubt die Partnerschaft eine Zusammenführung von Erfahrung, Fachwissen und Forschungskompetenz, die den Durchbruch in der Knorpel- und allgemein Arthroseforschung ermöglichen sollte. Zudem erwartet er «vielversprechende Synergien mit der kürzlich ausgeschriebenen ETH-Professur ‹Orthopaedics technologies in Aging›, welche eng mit der Schulthess Klinik zusammenarbeiten wird.»

 
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