Veröffentlicht: 27.04.10
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ETH-Präsident besucht Indien

Vom 6. bis zum 11. April reiste ETH-Präsident Ralph Eichler mit einer Delegation durch Indien. Ziel war es, Industriepartner zu finden, bei denen ETH-Studierende ein Praktikum absolvieren können. Darüber hinaus besuchte er verschiedene Institutionen, mit denen die ETH in Zukunft gemeinsam forschen möchte.

Margrit Leuthold
ETH-Präsident Ralph Eichler erhält von Mustansir Burma (l.), Professor für Physik und Direktor des TIFR in Mumbai, eine Ehrung für Komaravolu Chandrasekharan, emeritierter Professor für Mathematik der ETH Zürich, die er diesem in Zürich persönlich überreichen wird. (Bild: ETH Zürich)
ETH-Präsident Ralph Eichler erhält von Mustansir Burma (l.), Professor für Physik und Direktor des TIFR in Mumbai, eine Ehrung für Komaravolu Chandrasekharan, emeritierter Professor für Mathematik der ETH Zürich, die er diesem in Zürich persönlich überreichen wird. (Bild: ETH Zürich) (Grossbild)

Indien ist eines der Länder, mit denen die ETH in den kommenden Jahren vertiefend zusammenarbeiten möchte. Insbesondere, da sich das Land im Bereich Forschung und Technologie sehr schnell entwickelt. Mit vielen westlichen Firmen und Universitäten kooperiert Indien schon heute. Auch die Schweiz arbeitet seit Jahrzehnten mit Indien zusammen. Insbesondere in der Biotechnologie besteht eine enge Forschungs- und Wirtschaftszusammenarbeit. Für indische Studierende gehört die ETH Zürich zu den ersten Hochschulen, wenn es um ein Master-Studium im Ausland geht. Im Jahr 2009 überstiegen die Bewerbungen aus Indien diejenigen aus Deutschland.

Begleitet wurde Ralph Eichler von zwei ETH-Professoren mit indischen Wurzeln, Vikram Panse, Professor für Biochemie, und Siddharta Mishra, Professor für Mathematik, sowie von Nicholas Spencer, Professor für Materialwissenschaften und Präsident der Forschungskommission, Gerhard Schmitt, Delegierter des Präsidenten für Internationale Institutionelle Angelegenheiten, Margrit Leuthold, Direktorin IIA, und Gabriela Blatter, wissenschaftliche Koordinatorin für Indien.

Die Reise folgte den Stationen, die eine Delegation der Stelle für Internationale Institutionelle Angelegenheiten gemeinsam mit der ETH Big Band im November 2009 (siehe Artikel in ETH Life vom 10.11.2009) besucht hatte.

Gemeinsame Workshops

Die Delegation besuchte die Indian Institutes of Technology in Delhi und Mumbai sowie innovative Institutionen, wie zum Beispiel das Institute for Genomics and Integrative Biology (IGIB) in Delhi. Dessen Forschung im Bereich der personalisierten Medizin könnte auch für einzelne ETH-Projekte interessant sein. Zur ersten Kontaktaufnahme soll im kommenden Jahr ein gemeinsamer Workshop zwischen beiden Institutionen durchgeführt werden.

Einer der Höhepunkte der Reise war der Besuch der Firma Infosys in Bangalore, einer der weltweit grössten IT- und Consulting-Firmen. Der charismatische Firmengründer Narayana Murthy hat in den frühen 80er-Jahren gemeinsam mit sechs Kollegen und 250 Dollar Startkapital ein weltumspannendes Firmennetz mit mehr als Hunderttausend Angestellten aufgebaut. Heute erhält die Firma pro Jahr mehr als eine Million Bewerbungen auf ihre Stellenausschreibungen. Der Gründer interessierte sich vor allem für das Projekt Future Cities Laboratory. Zudem bietet die Firma gut dotierte Praktika für Studierende aus ausgewählten Universitäten an, die die ETH Zürich vermehrt für ihre Studierenden nutzen will.

Zahlreiche Ergebnisse

Auf dem Programm stand auch ein Besuch des Tata Institute of Fundamental Research (TIFR) in Mumbai, einer der bedeutendsten Institutionen für Grundlagenforschung in Indien. Mit dem TIFR verbindet die ETH Zürich eine langjährige Forschungszusammenarbeit, insbesondere im Bereich der Physik und der physikalischen Chemie. Einige Professoren am TIFR haben an der ETH studiert. Als Resultat des Besuches soll im Jahr 2011 ein gemeinsamer Workshop auf dem Gebiet der NMR-Spektroskopie am TIFR erfolgen.

Das Ergebnis der Reise sind neben zwei Vereinbarungen über den Studierendenaustausch mit den Indian Institutes of Technology in Delhi und Mumbai auch zwei geplante Workshops mit den beiden Instituten IGIB und TIFR. Darüber hinaus konnten verschiedene Industriepartner für Praktikumsplätze gewonnen werden. Auch der Auswahlprozess für Studierende in Indien wurde genauer analysiert. Davon verspricht sich die ETH wichtige Informationen für Zulassungsentscheide.

 
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