Veröffentlicht: 15.08.13
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ETH in den Top 20

Die ETH Zürich rückt vor: Im soeben erschienenen Shanghai-Ranking kommt sie auf den 20. Rang zu liegen – drei Plätze weiter vorne als 2012. Die Dominanz angelsächsischer Universitäten ist ungebrochen.

Peter Rüegg
Die ETH Zürich macht dank guter Publikationsleistung Boden gut: Platz 20 im neuen Shanghai-Ranking. (Bild: Susi Lindig)
Die ETH Zürich macht dank guter Publikationsleistung Boden gut: Platz 20 im neuen Shanghai-Ranking. (Bild: Susi Lindig) (Grossbild)

Die mit Spannung erwartete weltweite Rangliste der Universitäten, das Academic Ranking of World Universities (ARWU- oder kurz Shanghai-Ranking), welche die Jiao Tong University Shanghai jeweils Mitte August veröffentlicht, ist für die ETH Zürich sehr erfreulich: Die Schweizer Hochschule macht gegenüber dem Vorjahr drei Plätze gut und kommt auf den 20. Gesamtrang zu liegen. Damit verdrängt die ETH Zürich die Universität Tokio aus den Top 20, womit keine asiatische Universität mehr unter den besten 20 Institutionen vertreten ist.

Die ETH Zürich ist und bleibt dank dieser Platzierung beste kontinentaleuropäische Hochschule. Weitere Schweizer Hochschulen in den Top 100 sind die Universitäten Zürich (60.), Genf (69.) und Basel (83.). Die ETH Lausanne wurde auf den Plätzen 101-150 eingeteilt.

Die besten vier aus USA

Wie gehabt machen die amerikanischen Top-Universitäten die Spitzenplätze unter sich aus. Harvard, Stanford und Berkeley stehen auf dem Treppchen, das MIT belegt Platz vier, nachdem es im Vorjahr noch auf dem dritten Platz lag. Erste europäische Institution ist die Universität Cambridge (UK) auf dem fünften Rang.

Bei den Fächern bleibt die ETH Zürich insbesondere in Chemie Spitzenklasse: Wie im Vorjahr hat sie es wieder auf den fünften Platz geschafft. In Physik ist die ETH auf Platz 17, in Computerwissenschaften auf Platz 26 und bei der Mathematik auf Rang 32. Gerankt werden auch breitere Fachgebiete. Im Bereich Engineering und Computerwissenschaften liegt die ETH Zürich auf dem 39. Platz, dort belegt die EPFL den 15. Platz. In Naturwissenschaften und Mathematik liegt die ETH Zürich auf dem achten Rang.

Mehr publiziert als direkte Konkurrenten

Den Aufstieg auf Platz 20 verdankt die ETH namentlich einer Verbesserung bei den Publikationen. «Die Publikationstätigkeit fällt für die ETH Zürich positiv ins Gewicht», sagt Urs Hugentobler von der Abteilung Finance & Controlling der ETH Zürich, der die Rankings auswertet, «andere Universitäten in den Rängen um die ETH Zürich herum haben relativ zu uns leicht an Boden verloren.» Der Indikator Nature- und Science-Publikationen berücksichtigt alle Veröffentlichungen zwischen 2008 und 2012. Für den Indikator allgemeine Publikationen berücksichtigten die Ranking-Macher den um Sozialwissenschaften erweiterten Science Citation Index des Jahres 2012.

Das Shanghai-Ranking erscheint seit 2003. Darin werden die Universitäten anhand von sechs Indikatoren verglichen, wie etwa die Anzahl Nobelpreise und Fields-Medaillen, welche Alumni und an der entsprechenden Hochschule angestellte Wissenschaftler erhielten. Die Anzahl der häufig zitierten Forscher fliesst ebenfalls in die Bewertung mit ein. Die Forschungsleistungen werden aufgrund der Anzahl in Nature und Science publizierten sowie in der multidisziplinären Datenbank «Web of Science» nachgewiesenen Artikel bewertet.

Kritiker dieses Rankings monieren, dass die Lehrleistung, welche viel schwieriger zu messen ist, in der Shanghai-Bewertung keine nennenswerte Rolle spielt: Lehrintensive Universitäten sind deshalb schlechter gerankt als solche, die sich vor allem auf naturwissenschaftliche Forschung konzentrieren. Im Vergleich zu andern Rankings bildet das Shanghai Ranking vor allem die Spitzenleistungen in der Forschung ab.

 
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