Die sehr nützliche Durchführung von praktischen Baueinsätzen der Architekturstudenten an der ETH Zürich hat eine Vorgeschichte, die hier kurz erwähnt werden soll. In den Jahren 1977 bis 1979 hat die Architekturabteilung der ETH Zürich fünf Baueinsätze durchgeführt. Dabei wurden Objekte in Le Châble VS, Sonogno TI, und Filisur GR umgebaut. 80 Studenten leisteten insgesamt 5600 Stunden praktische Arbeit auf dem Bau, realisierten dabei ein umgebautes Volumen von 3500 m3 und schufen Realwerte von ca. 1,3 Mio. Franken. Die Veranstaltungskosten für die ETH betrugen dabei 2 Franken pro Ausbildungsstunde. Die Baukurse kamen zustande durch die Initiativen der Professoren Jagmetti, Hauri, Grob, Kunz und Custer. Die Schulleitung verweigerte schliesslich die Finanzierung weiterer solcher Veranstaltungen, sodass 3 Baukurse in Filisur durch Prof. W. Custer aus seinem Lehrstuhlkredit finanziert wurden. Seither kam dieses nützliche Ausbildungsmittel, bei dem der Student den Zusammenhang der detaillierten Objektplanung im ortsplanerischen Kontext über den Einblick in die Baukosten bis zur praktischen Begegnung mit dem Bau und seinen späteren Bewohnern kennen lernen konnte, in dieser Form nicht mehr zu Stande.

Norbert C. Novotny - 29.07.13

Artikel lesen