Veröffentlicht: 05.05.11
Surprise

Arsen und Spitzenhäubchen oder Holunderwein zum Tee?

Die Laientheatergruppe Akitiv steht mit einem neuen Stück in den Startlöchern. Mit der skurrilen Komödie Arsen und «Spitzenhäubchen» von Josef Kesselring bringen Studenten und Doktoranden der ETH und der Uni Zürich einen der hinreissendsten Klassiker des schwarzen Humors auf die Bühne. ETH Life verlost 1 x 2 Tickets für eine Vorstellung.

Philippe Neidhart
Turbulente Szene aus
Turbulente Szene aus "Arsen und Spitzhäubchen". (Bild: www.akitiv.ch) (Grossbild)

Der Theaterkritiker Mortimer wohnt zusammen mit seinem verrückten Bruder bei seinen beiden Tanten Abby und Martha. Auf den ersten Blick erscheinen diese als liebenswürdige Damen, wie aus dem Bilderbuch – bis Mortimer auf ein dunkles Geheimnis stösst. In einer Kiste entdeckt er eine Leiche, im Keller hat es noch eine ganze Menge mehr davon. Denn seine Tanten haben es sich zur Aufgabe gemacht, ältere Männer aus Mitleid mit einem Giftcocktail zu töten. Als wäre dies noch nicht schlimm genug, taucht ein verschwunden geglaubter Neffe mit einem versoffenen Chirurgen samt einer weiteren Leiche im Gepäck im Wohnzimmer der Damen auf. So richtig pikant wird die Situation durch potenzielle weitere ahnungslose Mordopfer und Streife laufende Polizisten. Mittendrin versucht Mortimer verzweifelt, seine unbeirrbar mordlustigen Tanten vor den Folgen ihrer schrägen Weltsicht zu bewahren – und die Welt vor ihrem «Holunderwein».

Alte Geschichte neu verpackt

Eine rabenschwarze und wortwitzige Bühnenvorlage also, welche die Theatergruppe Akitiv behutsam entstaubt hat. Darum tragen die flotten Tanten ihre Spitzen auch allenfalls noch als Schürzen, um sich beim Giftmischen nicht zu bekleckern. «Den beiden Tanten Abby und Martha haben wir einen deutlich jugendlicheren Anstrich gegeben», so Susanne Popp, die bei der Inszenierung Regie führt. «Sie sind ‹frecher› und wirken dadurch noch etwas diabolischer, als der Autor das ursprünglich vorgesehen hat.» Ausserdem wurde das Stück drastisch gekürzt. Mit einer Laufzeit von 90 Minuten ist es rund eine halbe Stunde kürzer als die Originalfassung.

Diese stammt aus der Feder des amerikanischen Schriftstellers Joseph Kesselring. Weitaus bekannter ist jedoch die gleichnamige filmische Umsetzung aus dem Jahr 1941 unter der Regie von Frank Capra. Trotzdem orientierten sich Akitiv am Theater und nicht am Film: «Keinesfalls wollten wir etwas nacheifern, das auf seine Art schon so perfekt gemacht ist», so Popp. «Ich habe mir den Film sogar ganz bewusst nicht noch einmal angeschaut.» Allerdings hat die Theatergruppe auch die Regieanweisungen des Originals weitestgehend ignoriert: «Es ist unsere eigene Inszenierung.»

Dass die Wahl auf «Arsen und Spitzenhäubchen» gefallen ist, war kein Zufall. «Eine kleine Gruppe von uns sucht verschiedene Stücke zusammen und diskutiert diese», sagt Maren Peter, die im Theater die Rolle von Polizist Brophy übernehmen wird. «Nach einer internen Vorauswahl werden dem gesamten Team dann drei Stücke präsentiert und gemeinsam gelesen.» Die endgültige Auswahl des Stücks erfolgt im Kollektiv.

Ausgleich zum akademischen Alltag

Das Theater verlangt viel ab von den Laienschauspielern. «Eine grosse Herausforderung ist die Komplexität des Stücks, die gerade auf einer kleinen Bühne eine Menge an Choreographie verlangt», erklärt Popp. «Jeder Einzelne müsse sich neben seinem Text eine Menge merken und gleichzeitig authentisch seine Rolle spielen.»

Doch dafür engagieren sich die Laiendarsteller gerne: «Schauspielerei ist ein Ausgleich zum akademischen Alltag», sagt Peter. «Sie bietet mir ein Umfeld, um in eine ‹andere Welt› abzutauchen und meine kreative Seite zu zeigen.» Zudem hat das Theater für die ETH-Studentin noch einen weiteren Anreiz – es sei eine Möglichkeit für sie, aktiv Projektorganisation zu lernen: «Ich bin zum zweiten Mal an der Organisation beteiligt und die Erfahrungen sind für mich auch im beruflichen Alltag sehr wertvoll», so Peter.

Es spielen: Ursula Senft, Susanne Günther, Tobias Pfaff, Jan Hiss, Dominik Leitz, Thomas Krähenbühl, Lina Grahm, Christian Beyer, Sandra Will, Maren Peter, Tatjana Hählen, Kathrin Gerhard.

ETH Life verlost Tickets

ETH Life verlost 1 x 2 Tickets für eine Aufführung nach Wahl. Für die Verlosung werden alle richtigen Einsendungen berücksichtigt, die bis und mit 15. Mai 2011, 12 Uhr bei uns eintreffen. Die Gewinner werden von der «ETH-Life»-Redaktion benachrichtigt. Tickets werden an der Abendkasse deponiert. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Welches Nahrungsmittel dient als Prophylaxe gegen eine Arsenvergiftung? *

Vorname *

Name *

E-Mail *

Telefon *

Gewünschte Aufführung *





mit "*" gekennzeichnete Felder müssen ausgefüllt werden.
 
Leserkommentare: