Veröffentlicht: 08.09.10
Campus

ETH unter Topuniversitäten der Welt auf Rang 18

Die ETH Zürich hat ihren Platz unter den besten Universitäten der Welt sicher bestätigt. Beim diesjährigen Quacquarelli Symonds (QS) Ranking belegt sie Rang 18. An der Spitze liegen Cambridge (UK), und die beiden Elite-Universitäten der USA, Harvard und Yale.

Martina Märki
Blauer Himmel über der ETH: Im QS-Ranking ist die ETH Zürich auf Platz 18. (Bild: Peter Rüegg / ETH Zürich)
Blauer Himmel über der ETH: Im QS-Ranking ist die ETH Zürich auf Platz 18. (Bild: Peter Rüegg / ETH Zürich) (Grossbild)

Das bisherige THE-QS World University Ranking wird in diesem Jahr durch zwei neue abgelöst. Eines davon, das QS World University Ranking 2010, liegt nun vor. Im Rennen der Giganten um die Top-Plätze auf der Weltrangliste der Universitäten haben die bisherigen Favoriten im diesjährigen QS-Ranking im wesentlichen ihre Positionen behaupten können. Unter den drei Favoriten haben lediglich Cambridge und Harvard, im Jahr 2009 Tabellen-Leader, die Plätze getauscht. Eine moderate Überraschung gibt es auf Rang 5, der neu vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) belegt wird, das vormals auf Rang 9 der Weltrangliste platziert war. Die ETH Zürich konnte ihre Position im Vergleich zum Vorjahr mit Rang 18 um zwei Plätze verbessern. Sie ist zudem neu die erste nicht englische oder amerikanische Hochschule in der gesamten Rangliste und wie bisher beste kontinentaleuropäische Hochschule. Als beste Hochschule aus dem asiatischen Raum liegt die University of Hong Kong auf Rang 23. Einen grossen Sprung nach vorn machte die EPF Lausanne. Sie hat sich vom 42. Platz im Vorjahr auf den 32. Platz verbessert und ist damit zweitbeste kontinentaleuropäische Hochschule. Damit sind die beiden ETH die führenden Hochschulen Kontinentaleuropas.

Neuer Wein in alten Schläuchen

Das diesjährige QS-Ranking (ehemals Times Higher Education (THE) und Quacquarelli Symonds (QS)-Ranking) wurde mit Spannung erwartet, weil es erstmals allein erschienen ist. Interessierte fragten sich im Vorfeld vor allem, wie vergleichbar die Ergebnisse des QS-Rankings 2010 mit den Ergebnissen der bekannten THE-QS-Rankings der Vorjahre sein würden. Heute kann man sagen: Nach Beendigung der früheren Partnerschaft mit Times Higher Education hat sich methodisch beim QS-Ranking kaum etwas geändert. Das QS-Ranking erfasst 200 Universitäten weltweit und vergleicht sie wie bisher anhand von sechs Indikatoren. Dabei fällt der Indikator «Reputation in der Wissenschaftsgemeinschaft» mit 40 Prozent stark ins Gewicht. Relativ wichtig sind auch die Indikatoren «Betreuungsverhältnis von Studierenden zu Lehrenden» (20 Prozent) und «durchschnittliche Zitierhäufigkeit pro wissenschaftlicher Mitarbeiter» (ebenfalls 20 Prozent). Das QS-Ranking ermittelt die Zitierhäufigkeit der Publikationen weiterhin mit der Zitationsdatenbank Scopus von Elsevier. Das Times Higher Education (THE)-Ranking, dessen Ergebnisse voraussichtlich am 16. September publiziert werden, wird dagegen mit den Zitationsdatenbanken von Thomson Reuters arbeiten.

Umstritten und im Umbau

Universitäts-Rankings sind in den letzten Jahren immer zahlreicher, aber auch immer umstrittener geworden. Vor diesem Hintergrund ist auch die Trennung von THE- und QS-Ranking zu sehen. Seit 2004 hatte das THE-QS-Ranking bis 2009 äusserst selbstbewusst die besten Universitäten der Welt gekürt und grosse öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Doch das Ranking wurde auch heftig kritisiert. Besonders europäische Hochschulen bemängelten eine zu starke anglophile Ausrichtung. Gegenüber dem deutschen Nachrichtenmagazin Spiegel bekannte schliesslich der neue stellvertretende Herausgeber des britischen Hochschulmagazins «Times Higher Education», Phil Baty, das Ranking weise Mängel auf. So sei etwa die Basis der Peer Review zur wissenschaftlichen Reputation zu klein.

«Wir sind nun auch gespannt auf die Publikation des neuen THE-Rankings Mitte September», sagt Urs Hugentobler, zuständig für das Thema «Institutional Research» in der Abteilung Controlling der ETH Zürich. «Erst dann kann man die Qualität der beiden Rankings seriös miteinander vergleichen.» Er und sein Team beobachten Rankings regelmässig und publizieren die wichtigsten Rankings im Überblick auf einer eigenen Website. Bis jetzt seien noch wenig Details über die neue Methodik des THE-Rankings bekannt. Voraussichtlich werde jedoch ein etwas stärkeres Gewicht auf messbare Daten gelegt und weniger stark auf Peer Review abgestellt. Mit noch grösserem Interesse allerdings beobachtet er die Entwicklung eines weltweiten Rankings, das die EU in Auftrag gegeben hat. U-Multirank, ein multi-dimensionales globales Universitätsranking, soll 2011 erstmals erscheinen und die Topuniversitäten der Welt aus europäischer Sicht beurteilen. Die ETH Zürich wird – zusammen mit den IDEA-League Partnern und etwa 150 weiteren Institutionen – an der Pilotphase teilnehmen.

 
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