Veröffentlicht: 26.04.10
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Neugründung eines Departements

Die ETH Zürich bündelt Lehre und Forschung in den Gesundheitswissenschaften und der Medizintechnik in einem neuen Departement. Auch die Bereiche Agrarwissenschaften und Umweltwissenschaften werden zusammengeführt. Damit wird verstärkt an einer nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung geforscht und die Ausbildung entsprechender Fachleute gefördert.

Medienmitteilung der ETH Zürich/tl
Die Forschung an einer nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung wird durch die Zusammenlegung der Bereiche Agrarwissenschaften und Umweltwissenschaften verstärkt. (Bild: Gabriela Brändle, ART)
Die Forschung an einer nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung wird durch die Zusammenlegung der Bereiche Agrarwissenschaften und Umweltwissenschaften verstärkt. (Bild: Gabriela Brändle, ART) (Grossbild)

Um Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen zu erhalten sowie durch den verschärften internationalen Wettbewerb in der Wissenschaft, bündelt die ETH ihre Kräfte und setzt ihre Ressourcen optimal ein. Insbesondere im Gesundheitsbereich mit den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft, in der Umweltproblematik mit dem Klimawandel und einer nachhaltigen globalen Nahrungsmittelversorgung ergeben sich aussichtsreiche Chancen für solche strukturellen Veränderungen.

Daher formiert die ETH Zürich das Departement «Gesundheitswissenschaften und Technologie», das die Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren in den Ernährungs-, Bewegungs- und Neurowissenschaften sowie in der Medizintechnik fördert. Im Zentrum steht der Wissens- und Technologietransfer in die Klinik. Das neue Departement (Health Science and Technology, Arbeitstitel HEST) schafft Lehr- und Forschungseinheiten, die sich an wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen orientieren und mehr potenzielle Studierende anziehen sollen. Als Starttermin ist der 1. Januar 2012 vorgesehen.

Nachhaltige Agronomie aufwerten

Ebenfalls in den Bereichen Umwelt und natürliche Ressourcen werden die Kräfte gebündelt und in einem neu formierten Departement gleichen Namens konzentriert. Dessen genaue Bezeichnung ist noch offen (Arbeitstitel UWNR). Dadurch werden die Themen im bisherigen Departement Agrar- und Lebensmittelwissenschaft AGRL aufgeteilt.

Das Institut für Pflanzen-, Tier- und Agrarökosystem-Wissenschaften IPAS, die eigentliche traditionsreiche ETH-Agronomie, wird damit Teil des neuen Departements UWNR. Die nachhaltige Landwirtschaft, ein fundamentales Postulat für die globale Ernährungssicherheit, erhält mit dieser Neupositionierung einen grösseren Stellenwert. Es werden keine Professuren gestrichen und die bisherigen Studiengänge werden mit neuen Akzenten weitergeführt.

Die gestartete Initiative «Welternährungssystem» (World Food System) bleibt von zentraler Bedeutung und wird zum Beispiel in einem Kompetenzzentrum departementsübergreifend gefördert (Departemente HEST und UWNR). Die Sozialwissenschaften, die sich bereits vor Jahren über Departementsgrenzen hinweg organisiert haben, sind weiterhin im Institut für Umweltentscheidungen (IED) vereint. «Ich bin überzeugt, dass diese Neustrukturierung und Bündelung der Kräfte für unsere Forschenden grosse Chancen eröffnet und Synergien freisetzt», sagt ETH- Präsident Ralph Eichler.

Schlagkraft und Attraktivität steigern

Das ebenso zum Departement AGRL gehörende Institut für Lebensmittelwissenschaften, Ernährung und Gesundheit (IFNH) passt aufgrund seiner Thematik in Lehre und Forschung optimal ins neu gegründete HEST und wird dort eingegliedert. Die ETH Zürich gewinnt mit dieser Umstrukturierung an Schlagkraft in relevanten und themenorienten Wissenschaftsgebieten und zudem an Attraktivität im Wettbewerb um die besten Talente bei Studierenden und Professoren.

 
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