Veröffentlicht: 15.09.09
Venturekick

100'000 Franken für Biotech-Spin-off

Die Firma Insphero AG, ein Spin-off von ETH und Uni Zürich, hat dieser Tage einen ordentlichen Zustupf für den Aufbau des Unternehmens erhalten: 100'000 Franken von der Förderinitiative «venturekick».

Peter Rüegg
Insphero bietet dreidimensionale Zellkulturen an, hier in Form von 150 Mikrometer grossen Tumor-Mikrogeweben (Bild: Insphero AG)
Insphero bietet dreidimensionale Zellkulturen an, hier in Form von 150 Mikrometer grossen Tumor-Mikrogeweben (Bild: Insphero AG)

Die «venturekick»-Jury hat dieser Tage entschieden, die Firma InSphero AG mit 100'000 Franken Startkapital zu unterstützen. Damit hat der Spin-off des Bio-Engineering Laboratory von ETH-Professor Andreas Hierlemann und dem Kompetenzzentrum für Angewandte Biotechnologie und Molekulare Medizin der Universität Zürich im dreistufigen Verfahren, mit dem «venturekick» Nachwuchs-Unternehmen fördert, auch die dritte und anspruchsvollste Stufe gemeistert.

Dreidimensionale Zellkulturen

Die junge Firma vertreibt dreidimensionale Zellkulturen, die in hängenden Tröpfchen gezüchtet werden. In den Tröpfchen lassen sich vielzellige kugelförmige Gebilde eines beliebigen Zelltyps heranziehen. Die Tropfen werden mit einer bestimmten Anzahl Zellen des gewünschten Zelltyps geimpft. Die Zellen bilden schliesslich aufgrund ihrer «angeborenen» Fähigkeit, mit Nachbarzellen zusammen einen Zellverbund zu bilden, ein gewebeähnliches Gebilde. Die Schwerkraft, die auf die Tröpfchen wirkt, beschleunigt diesen Vorgang.

Die entstandenen Mikrogewebe besitzen strukturelle und funktionale Eigenschaften von natürlichem Gewebe und dienen daher als vielseitig nutzbare Modelle für Anwendungen in der pharmazeutischen und biomedizinischen Forschung, beispielsweise um die Giftigkeit von chemischen Verbindungen zu testen aber auch für die Stammzellen-Forschung oder die Regenerativmedizin.

Die Idee für InSphero entstand 2007. 2009 wurde die Firma schliesslich vom ehemaligen ETH-Postdoktoranden Jan Lichtenberg, vom ehemaligen ETH-Doktoranden Jens Kelm sowie von Wolfgang Moritz und Professor Simon P. Hoerstrup von der Universität Zürich gegründet. Die Firma hat ihren Sitz derzeit noch im Technopark.

Bis zu 130‘000 Franken Fördergeld

«venturekick» fördert über ein dreistufiges Verfahren junge Unternehmen. In Stufe 1 müssen die angehenden Unternehmer ihre Geschäftsidee strukturieren, auf Stufe 2 den Business Case entwickeln und auf Stufe 3 machen sie erste Gehversuche auf dem Markt. Jede Stufe endet mit einer Präsentation vor einer hochkarätigen Jury. Ist sie überzeugt, erhält das Unternehmen einen finanziellen Anreiz und professionelle Wegleitung, damit es die nächste Stufe meistern kann. Die Förderbeiträge betragen 10'000, 20'000 und zuletzt 100'000 Franken.

 
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