Veröffentlicht: 18.12.12
ETH-intern

Nachfrage nach ETH-Fördermitteln steigt

Die Zahl der Forschenden an der ETH Zürich wächst. Das bekommt auch die Forschungskommission zu spüren. Es werden mehr Fördergesuche eingereicht. Vor allem bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zeichnen sich Engpässe ab.

Katrin la Roi/Florian Meyer
Die Zahl der Anträge erreiche Rekordhöhen, sagt der Präsident der ETH-Forschungskommission Nicolas Spencer. (Bild: Florian Meyer/ETH Zürich)
Die Zahl der Anträge erreiche Rekordhöhen, sagt der Präsident der ETH-Forschungskommission Nicolas Spencer. (Bild: Florian Meyer/ETH Zürich) (Grossbild)

Noch nie haben sich so viele Forschende bei der Forschungskommission um Fördermittel beworben wie heute: Die Zahl der Anträge erreiche Rekordhöhen, sagt Nicholas Spencer, der Präsident der Kommission. Ein Grund dafür liegt beim Wachstum: Mehr Professuren reichen auch mehr Gesuche ein. Die Gesamtzahl der geförderten Forschungsprojekte hingegen nimmt nicht im selben Mass zu. «Wir haben seit Jahren konstant rund 250 aktive Grants», sagt Sonja Negovetic vom Stab Wissenschaftskoordination und Sekretärin der Forschungskommission.

Die «ETH Grants» erfüllen zusammen mit den Förderstipendien «ETH Fellows» und «Pioneer Fellows» eine wichtige Aufgabe in der internen Forschungsförderung der ETH, denn sie unterstützen auch Projekte, die bei den Förderinstitutionen des Bundes und der EU wenig Aussicht auf Erfolg haben: «Das betrifft vor allem Forschung, die für ein Fach sehr spannend ist, die der Nationalfonds aber wahrscheinlich als zu ‹riskant› ablehnt», erklärt der Materialwissenschaftler Nicholas Spencer.

Drei zusätzliche Mitglieder

Nicht nur die Zahl der Anträge steigt, sondern auch die Fülle der Forschungsthemen, welche die 25 Kommissionsmitglieder kompetent und unter Einbezug von Gutachten von durchschnittlich drei internationalen Experten pro Antrag evaluieren.

Im Oktober 2012 hat die Schulleitung grünes Licht gegeben, dass die Kommission ihre Mitgliederzahl um drei Personen erhöhen darf. Bereits 2011 hat die ETH ihre internen Förderinstrumente im Grundsatz diskutiert und vereinfacht.

Regel für Auslandaufenthalte beibehalten

Neben den Anträgen, die sich auf die ETH-eigene Förderung beziehen, ist die ETH-Forschungskommission für die Evaluation und Vergabe von SNF Förderstipendien an Nachwuchsforschende zuständig. Auch im Bereich der Mobilitätsstipendien nimmt der Wettbewerb zu. Wenn sich ETH Doktorierende und Postdoktorierende für einen Forschungsaufenthalt an einer ausländischen Hochschule bewerben, sind rund 60 Prozent der Stipendien-Gesuche erfolgreich. Früher waren es mehr, zukünftig könnten es weniger werden.

Per 1. Januar 2013 gilt bei den SNF-Stipendien zudem die neue Regelung, dass die Förderinstrumente für Doktorierende und Postdoktorierende getrennt sind. Gemäss dem SNF-Reglement dauern die Mobilitätstipendien 18 Monate - oder zwölf Monate, wenn sich die Gastuniversität an der Finanzierung beteiligt. Die ETH bevorzugt die Vergabe der Stipendien für zwölf Monate, um den Empfängerkreis so gross wie möglich zu halten.

Sie erwartet dabei, dass die Gastuniversität die Kosten für weitere zwölf Monate übernimmt: «Das verlangt ein bindendes Engagement von beiden Seiten und unterstützt die Integration» ist Spencer überzeugt: «Die Mobilitätsstipendien sind ausserordentlich wichtig für die Nachwuchsförderung, und wir wollen möglichst vielen unserer Absolventen die Chance geben, sie unter guten Bedingungen zu nutzen.»

 
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