Veröffentlicht: 07.12.12
Campus

Entscheide zur Stärkung der Lehre

Der ETH-Rat hat dem Antrag der ETH Zürich und der EPFL für eine sozial abgefederte und schrittweise Erhöhung der Studiengebühren zugestimmt. Gleichzeitig sind beide Hochschulen aufgefordert, gemeinsame Lösungen mit ihren Studierendenverbänden zu erarbeiten.

Thomas Langholz
Die Mittel aus der  erhöhten Studiengebühr werden für die Lehre verwendet. (Bild: Thomas Langholz/ETH Zürich)
Die Mittel aus der erhöhten Studiengebühr werden für die Lehre verwendet. (Bild: Thomas Langholz/ETH Zürich) (Grossbild)

Die Studierendenzahlen an ETH Zürich und EPFL sind in den vergangenen Jahren markant gestiegen; eine Entwicklung, die gemäss Bundesamt für Statistik bis 2018 andauern dürfte. Der Finanzierungsbeitrag des Bundes hat mit diesem Wachstum jedoch nicht Schritt gehalten. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung und um die Qualität der Lehre weiter hochzuhalten, hat der ETH-Rat gemäss Communiqué von gestern einer schrittweisen Erhöhung der Studiengebühren grundsätzlich zugestimmt. Er folgte damit dem Antrag der ETH Zürich und der EPFL, die jährlichen Gebühren auf 2500 Franken zu erhöhen, gestaffelt über drei Jahre.

Stände werden beteiligt

Gleichzeitig nimmt der ETH-Rat das Angebot der Studierendenverbände und der Hochschulversammlungen beider Hochschulen an, sie noch stärker in die Konkretisierung der Massnahmen einzubeziehen. Geplant ist, dass 2/3 der Mittel zur Qualitätssicherung der Lehre und 1/3 für Abfederungsmassnahmen eingesetzt werden sollen. Die Leitungen der ETH Zürich und die EPFL sind nun beauftragt, ihre Gespräche mit ihren Studierendenverbänden und Hochschulversammlungen fortzusetzen, um das Konzept für die Verwendung der zusätzlichen Mittel weiter zu konkretisieren.

Auf der Basis dieser Resultate will der ETH-Rat dann im Frühjahr 2013 die Anhörung im ETH-Bereich und eine Ämterkonsultation eröffnen. Die erhöhten Studiengebühren werden somit frühestens ab Herbstsemester 2015/16 schrittweise eingeführt. Mit der anvisierten Verdoppelung der Studiengebühren streben die beiden Hochschulen jedoch keinen Systemwechsel an, sondern wollen ihre Mittel für die Lehre erhöhen.

Im Dialog mit Studierenden

«Wir haben die Studierendenverbände bewusst schon früh in die Diskussion zur Studiengebührenerhöhung einbezogen und werden diesen Dialog weiterführen», sagt ETH-Präsident Ralph Eichler. An einer Podiumsdiskussion Ende November, an der Vertreter der Schulleitung und der Studierenden ihre jeweiligen Argumente vortrugen, betonte der ETH-Präsident die Bedeutung eines guten Unterrichts: «Mit einer gestaffelten Erhöhung der Studiengebühren leisten die Studierenden einen substanziellen Beitrag zum Erhalt der Lehrqualität an der ETH Zürich.» Die Schulleitung sicherte den Studierenden zu, dass «die zusätzlichen Mittel vollumfänglich in die Verbesserung der Lehre, der Lehrqualität und in Abfederungsmassnahmen fliessen.» Geplant sind unter anderem mehr Stellen für Hilfsassistierende sowie der Ausbau des Stipendienwesens.

Die Studierenden hatten sich im Vorfeld der ETH-Ratssitzung vom 5./6. Dezember auf Initiative des Verbandes der Studierenden an der ETH (VSETH) im Zentrum und auf dem Hönggerberg zu einer Protestaktion versammelt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.