Veröffentlicht: 03.07.12
Campus

Donation für Professur «Nachhaltiges Bauen»

Der Baustoffkonzern Holcim unterstützt die ETH Zürich mit einer Donation in Höhe von elf Millionen Franken. Das Geld fliesst in den Aufbau einer ausserordentlichen Professur «Nachhaltiges Bauen».

Medienmitteilung/rok
Wie kann der gesamte Bauprozess möglichst umwelt- und ressourcenschonend gestaltet werden? Die neue Professur «Nachhaltiges Bauen» geht dieser Frage nach. (Bild: John Currie /ETH Zürich)
Wie kann der gesamte Bauprozess möglichst umwelt- und ressourcenschonend gestaltet werden? Die neue Professur «Nachhaltiges Bauen» geht dieser Frage nach. (Bild: John Currie /ETH Zürich) (Grossbild)

Gebäude, aber auch das Bauen an sich, sind heute für rund 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Neubauten wie auch der Unterhalt und die Sanierung von bestehenden Bauten brauchen Energie und beanspruchen knappe Ressourcen wie Land, Wasser oder Baustoffe. Umweltschonendes Bauen wird deshalb immer wichtiger. Die ETH Zürich zählt nachhaltiges Bauen zu ihren strategischen Schwerpunkten in Lehre und Forschung.

Mit ihrer Schenkung von elf Millionen Franken an die ETH Zürich Foundation unterstützt der Holcim-Konzern die Schaffung einer ausserordentlichen Professur «Nachhaltiges Bauen». Holcim realisiert dieses Vorhaben im Rahmen ihres 100-Jahre-Jubiliäums. Als weltweit tätiger Produzent von Zement, Zuschlagstoffen wie Kies und Sand sowie Transportbeton anerkennt Holcim die Notwendigkeit, mit neuartigen Verfahren die Nachhaltigkeit im Bau zu verbessern und damit weniger CO2 zu emittieren und weniger Energie zu verbrauchen.

Tempo dank Partnerschaft

«Die Förderung der Professur durch Holcim ermöglicht es der ETH, ihre Forschungskapazitäten in einem wichtigen Gebiet zu erhöhen und dies mit einer langfristigen Perspektive», freut sich ETH-Präsident Ralph Eichler. «Nun können wir mit mehr Tempo die dringend notwendige Forschung auf diesem Gebiet ausbauen. Davon wird auch die Bauwirtschaft profitieren.»

Bernard Fontana, CEO von Holcim Ltd: «Das Potential in diesem Bereich ist gross und ich bin überzeugt, dass dank innovativer Methoden und Verfahren kommende Generationen umweltschonender bauen werden. Wir hoffen, dass die neue Professur tatkräftig mitwirkt, rasch umsetzbare Lösungen zur Ressourcenoptimierung zu finden und zu propagieren.»

Forschungsingenieur verpflichtet

Guillaume Habert heisst der Mann, der als neuer Professor seine Arbeit an der ETH im Verlauf des Sommers aufnehmen wird. Der ETH-Rat hatte den 35-jährigen Franzosen auf Vorschlag des ETH-Präsidenten an seiner letzten Sitzung gewählt. Zurzeit ist Guillaume Habert noch Forschungsingenieur an der Université Paris-Est, Frankreich. Seine bisherige Forschung betrifft die Evaluation der Nachhaltigkeit von Beton und die Entwicklung neuartiger Bindemittel für das Bauwesen. Daneben beschäftigt er sich auch mit der Ökobilanz von Einzelbauten und urbanen Gebieten.

Die neue Professur wird im Departement Bau, Umwelt und Geomatik (D-BAUG) angesiedelt sein. Sie ergänzt damit bestehende oder im Berufungsverfahren befindliche Professuren in den Departementen Architektur und Materialwissenschaft. Allen ist gemeinsam, dass sie den strategischen Bereich des Nachhaltigen Bauens an der ETH verstärken werden. Bereits 2006 konnte die ETH Zürich dank der Unterstützung durch die Holcim Foundation for Sustainable Construction eine Assistenzprofessur für Nachhaltiges Bauen einrichten. Diese auf sechs Jahre befristete Professur wird nun durch die Vollprofessur abgelöst.

Guillaume Habert hat sein Grundstudium an der École Normale Supérieure in Paris absolviert. Für sein Master- und PhD-Studium in Geologie war er von 2000 bis 2004 an der Université de Toulouse, wo er 2004 mit einer Dissertation zum Thema: «Relations Between Internal Structures in Granites and the Tectonic Context» promovierte. Von 2005 bis 2006 arbeitete er als Ingenieur bei der Lafarge SA in Paris, einem weltweit im Baustoffbereich tätigen Unternehmen, und am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) in Toulouse, dem Kompetenzzentrum in diesem Bereich in Frankreich schlechthin. Von 2006 bis 2007 war er als Postdoktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universidad Federal do Paraiba in Brasilien und seit 2007 ist er als Forschungsingenieur an der Université Paris-Est tätig, wo sein Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der Evaluation der Nachhaltigkeit von Beton und der Entwicklung neuartiger Bindemittel für das Bauwesen liegt.

 
Leserkommentare: