Energiezukunft Schweiz: Der Atomausstieg ist ein deutschsprachiges Phänomen

Österreich tickte immer schon anders: Das fertig gebaute KKW wurde nicht in Betrieb genommen, dafür wurde und wird munter Strom aus den Kernkraftwerken der slowakischen und tschechischen Nachbarn importiert.
Deutschland leidet an Überreaktionen wie sich immer wieder zeigt, ich denke an Stuttgart 21 oder an die Castor-Transport-Hysterie. Nur können sie wenigstens neben den Windrädern im Norden und Sonnendächern in Bayern noch die Kohlenflöze reaktivieren und so - Co2 ist ja nicht mehr das Thema - wenigstens Bandenergie erzeugen wie auch mit den Gaskraftwerken dank der russischen Pipeline durch den finnischen Meerbusen. Allerdings wird das ehrgeizige Zeitprogramm wohl kaum eingehalten werden können.
Und wir wollen tatsächlich unsere Energieautarkie opfern und unsere bewährten KKW nicht erneuern, nein wir stellen diese sogar ab! Und gleichzeitig müssen wir unsere überlastete Infrastruktur und den öffentlichen Verkehr ausbauen und sicher betreiben. Und wollen Elektroautos fördern, grüne Energie subventionieren, das Netz sanieren und ausbauen, Speichermöglichkeiten entwickeln, Gebäudehüllen verbessern, Arbeitsplätze im 2. Sektor erhalten und den rasanten Bevölkerungszuwachs ohne substantielle Mehrkosten bewältigen und uns zusätzlich von Auslandimporten und Gaskraftwerken mit enstsprechendem CO2-Ausstoss abhängig machen. Weltweit sieht das ganz anders aus und der Energiehunger wird weiter wachsen.

Hedi Bussmann - 28.11.11

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