Veröffentlicht: 07.07.11
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ETH Spin-off Aeon Scientific ausgezeichnet

Das ETH Spin-off «Aeon Scientific» ist einer der beiden aktuellen Gewinner bei der privaten Förderinitiative «venture kick». Aeon Scientific entwickelt ein Navigationssystem für Herzkatheter.

MM
Das erfolgreiche Team von Aeon Scientific (v.l.n.r.): CTO Brad Kratochvil,  Product Manager Dominic Frutiger und CEO Dominik Bell. (Bild: Aeon Scientific)
Das erfolgreiche Team von Aeon Scientific (v.l.n.r.): CTO Brad Kratochvil, Product Manager Dominic Frutiger und CEO Dominik Bell. (Bild: Aeon Scientific) (Grossbild)

Erfolg auf der ganzen Linie: Aeon Scientific aus dem Institut für Robotik und intelligente Systeme der ETH Zürich sicherte sich neben dem Jungunternehmen Pandora Underwater Equipment aus der Romandie bei venture kick die höchste von drei Förderstufen und kann sein Startup-Projekt mit zusätzlichen 100‘000 Franken finanzieren.

Ferngesteuerte Mikroinstrumente

Das Herz ist mit zunehmendem Alter anfällig für Gesundheitsprobleme. Jeder Vierte ab 40 Jahren wird einmal an Herzflimmern leiden. Doch nur jeder zehnte Patient wird mit einem Katheter behandelt, da die bisherigen Instrumente zu wenig Kontrolle ermöglichen oder nicht an die betroffenen Stellen kommen.

Nach mehrjähriger Arbeit entwickelte das junge Team von Aeon Scientific jetzt eine einzigartige Technologie, mit deren Hilfe kleinste Mikroinstrumente im Körper kabellos ferngesteuert werden können. In einem elektromagnetischen Feld wird der Katheter im Herz gesteuert. Der Arzt kann sich dabei zusätzlich auf eine 3D-Auswertung am Computer stützen. Die Plattform soll auch bei anderen Krankheiten eingesetzt werden, bei denen es schwer ist, an den Krankheitsherd zu kommen, wie zum Beispiel in der Augenmedizin.

«Think Big» Mentalität

Auf dem Weg zum jüngsten Erfolg konnte CEO Dominik Bell vor allem vom nationalen Startup-Programm «venturelab» profitieren. Dort absolvierte er die mehrtätigen Workshops venture plan und nahm zuletzt bei einem Business-Development-Programm in Boston teil: «Besonders die amerikanische «Think Big» Mentalität hat mich beeindruckt. Geholfen haben uns die vielen Workshops in denen es immer wieder galt, einen klaren Fokus zu bekommen und unser Business auf den Punkt zu bringen.» Eine Erfahrung, die ihm jetzt auch bei venture kick vor der 13-köpfigen Jury aus Investoren, Business-Angels und Business-Experten viel gebracht hat. Mit der Fördersumme soll nun die erste wichtige Projektphase eingeleitet werden. Dazu wird das Geld für neue Hardware, weitere Patente und für das Marketing verwendet. Bald werden die Jungunternehmer in den Technopark Zürich umziehen. Ihr Projekt zieht immer mehr externe Unterstützer an: Gerade konnte finanzielle Unterstützung von der Gebert Rüf Stiftung und der Volkswirtschaftsstiftung gewonnen werden.

Innovationsbeschleuniger venture kick

Die GEBERT RÜF STIFTUNG, die ERNST GÖHNER Stiftung, die OPO-Stiftung und die AVINA STIFTUNG finanzieren die private Initiative venture kick. Ziel der Initiative ist es, die Zahl der Unternehmensgründungen an Universitäten, technischen Hochschulen und Fachhochschulen zu verdoppeln. Seit der Lancierung vor über drei Jahren wurden über 6,5 Millionen Franken ausgeschüttet und aus rund 850 Bewerbungen 181 Spin-off Projekte aus Schweizer Hochschulen gefördert und beim Start zusätzlich gecoacht.

 
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