Veröffentlicht: 09.12.10
Campus

Material «be-greifbar» machen

Die Baubibliothek auf dem Campus «Science City» wird in Zusammenarbeit mit dem Departement Architektur durch eine Materialsammlung ergänzt. Studierende und die interessierte Öffentlichkeit finden vor Ort Proben von Baumaterialien und wertvolle Zusatzinformationen dazu.

Samuel Schläfli
Die Baubibliothek auf dem Campus Science City: Seit neustem beherbergt sie nicht nur Bücher und Magazine, sondern auch Materialien zum anfassen. (Bild: Georg Aerni)
Die Baubibliothek auf dem Campus Science City: Seit neustem beherbergt sie nicht nur Bücher und Magazine, sondern auch Materialien zum anfassen. (Bild: Georg Aerni) (Grossbild)

Die Auswahl von Materialien gehört zu den wichtigen Aufgaben eines Architektes. Informationen über Ästhetik, Nachhaltigkeit oder Vergänglichkeit eines Materials sind deshalb entscheidend. Um das Gefühl für die Charakteristiken unterschiedlicher Materialien schon früh zu fördern, legt die Baubibliothek am Departement Architektur eine Materialsammlung an. Der Bibliotheksleiter Markus Joachim erzählt, wie es dazu kam: «Bislang fehlte an der ETH eine koordinierte Materialsammlung, die Forschung und Lehre an einem zentralen Standort zur Verfügung steht. Das Zusammenspiel von Architekten, Informationsspezialisten und die Möglichkeit der Einbindung in eine bestehende Infrastruktur öffnete nun den Weg für die Verwirklichung dieser Idee.»

Material in seiner Gesamtheit erfassen

Die Baubibliothek ist an die nationale Initiative «Materialarchiv» angeschlossen. Das eröffnet den Benutzern, zusätzlich zu den Materialmustern, Büchern und Zeitschriften vor Ort, eine weitere Recherche-Möglichkeit. Das vom Gewerbemuseum Winterthur initiierte und vom Bundesamt für Kultur unterstützte Netzwerk verbindet Materialarchive mehrerer Hochschulen auf einer gemeinsamen Web-Plattform. Darauf erhält der Besucher Informationen über Geschichte und Eigenschaften unterschiedlicher Materialien. Die Materialsammlung der ETH Zürich wird kontinuierlich in die Datenbank eingearbeitet, wodurch auch externe Nutzer von der Sammlung profitieren werden.

Die Sammlung soll in erster Linie Studierende beim Lernen unterstützen, steht aber auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. In Zukunft sollen in der Datenbank neben Materialfotos auch Bilder von Anwendungen dazukommen. Ein Mitarbeiter des D-ARCH ist für den kontinuierlichen Ausbau des Materialarchivs zuständig. «In einem Material stecken enorm viele Informationen, die ein Buch alleine nicht wiedergeben kann. Der haptische Eindruck, die Alterung oder der Glanz wird erst durch das Material selbst erfassbar», ist Joachim von der neuen Sammlung begeistert.

 
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