Veröffentlicht: 09.11.10
Campus

Beeindruckende Leistungsschau

Das diesjährige Latsis-Symposium der ETH Zürich gibt einen vollständigen Überblick über die bisherigen Ergebnisse der interdisziplinären Forschung, welche im Rahmen des Competence Center for Environment and Sustainability (CCES) seit seiner Gründung durchgeführt worden ist.

Peter Rüegg
Das Hangrutsch-Experiment von Rüdlingen: Teil eines der interdisziplinär angelegten CCES-Grossprojekte, die am diesjährigen Latsis-Symposium der ETH Zürich vorgestellt werden. (Bild: Institut für Geotechnik / ETH Zürich)
Das Hangrutsch-Experiment von Rüdlingen: Teil eines der interdisziplinär angelegten CCES-Grossprojekte, die am diesjährigen Latsis-Symposium der ETH Zürich vorgestellt werden. (Bild: Institut für Geotechnik / ETH Zürich) (Grossbild)

Von Renaturierungen an der Thur und Hangrutschungen in Rüdlingen oder dem Wasserregime am Sambesi wird berichtet werden, von Bakterienflüssen in Lebensmitteln und der Sequestrierung von Kohlendioxid: Weit ist der Themenbogen gespannt, der am diesjährigen Latsis-Symposium der ETH präsentiert wird, und Interessierte aus Wissenschaft und Praxis anziehen dürfte. Geboten wird eine aktuelle Zusammenfassung der bisherigen wissenschaftlichen Leistungen des CCES-Forschungsverbunds. «Es ist primär eine Wir-über-uns-Veranstaltung», sagt Nikolaus Gotsch, Geschäftsführer des CCES. «Das Symposium ist das perfekte Schaufenster, in dem CCES seinen bisherigen Leistungsausweis präsentieren kann.»

CCES wird evaluiert

An zweieinhalb Tagen, vom 15. bis 17. November, werden alle 19 Projekte vorgestellt, die in fünf grossen thematischen Blöcken zusammengefasst sind: Klima und Umweltveränderungen; Naturgefahren und -risiken; natürliche Ressourcen; nachhaltige Landnutzung sowie Ernährung, Umwelt und Gesundheit.

Zudem finden zwei Postersessionen mit rund 100 Postern statt, welche die Vorträge mit weiteren Details vertiefen und ergänzen. Als einziger «auswärtiger» Gastredner tritt Dieter Imboden, ETH-Professor und Präsident des Schweizerischen Forschungsrats mit dem etwas provokativen Titel «Sustainability - Survival of the Fittest?» auf.

Das Symposium dient jedoch nicht nur der Vermittlung von Forschungsergebnissen an ein breites Publikum, sondern ist eine wichtige Grundlage für die unmittelbar anschliessende Evaluation des CCES und der einzelnen Projekte durch ein hochkarätiges internationales Expertenteam.

Grossprojekte fördern

Der ETH-Rat gründete das CCES im Jahr 2006 mit dem Auftrag, die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich zu fördern und die Institutionen des ETH-Bereichs als nationale und internationale Kompetenzzentren in diesen Gebieten zu positionieren und zu vernetzen. Weiter sollte das CCES ein Programm zur Vermittlung und Verbreitung von Umwelt- und Nachhaltigkeitswissen aufbauen sowie sich an der öffentlichen Diskussion über Nachhaltigkeit und Umwelt und der Meinungsbildung beteiligen.

Um diese Ziele erreichen zu können, setzte das CCES in der ersten Phase primär interdisziplinär ausgerichtete Forschungsaktivitäten in Gang. Diese können wegen ihres Umfangs und ihrer Komplexität der Fragestellung nur durch die Zusammenarbeit von Forschungsgruppen aus den im ETH-Bereich angesiedelten Institutionen bearbeitet werden. Insbesondere der Aufbau und der Unterhalt von experimentellen Feldinfrastrukturen übersteigen oft die Möglichkeiten von einzelnen Institutionen. Diese bilden aber eine wichtige Grundlage für neuartige und ganzheitlichere Umweltforschung, welche sonst nicht durchgeführt werden könnte.

Viel Drittmittel eingeworben

Für die erste Phase von 2006 bis 2011 stellte der ETH-Rat für das CCES total 30 Millionen Franken zur Verfügung. Der überwiegende Teil des Geldes floss in die am Latsis-Symposium vorgestellten Forschungsprojekte, die mit Beiträgen zwischen einer und drei Millionen Franken gefördert wurden. Die Projekte hatten zudem die Auflage, diese Beiträge mit Eigen- und Drittmitteln zu verdreifachen. Das ist gelungen, indem die Gesamtmittel der laufenden CCES-Projekte rund 100 Millionen Franken betragen. In CCES-Projekte sind mittlerweile über 500 Forschende involviert, darunter fast 200 Doktorierende und 80 Professuren.

 
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