Veröffentlicht: 16.09.10
Campus

THE-Ranking: ETH auf Platz 15

Das Times Higher Education World University Ranking (THE) 2010 wurde anhand neuer Kriterien und Methoden erstellt. Deshalb lässt es sich nur schwer mit dem vorjährigen Ranking vergleichen. Gemäss der neuen Bewertung ist die ETH Zürich von Platz 20 auf 15 vorgerückt.

Simone Ulmer
Die ETH Zürich steigt im neuen THE-Ranking auf. (Bild: svenwerk /flickr)
Die ETH Zürich steigt im neuen THE-Ranking auf. (Bild: svenwerk /flickr) (Grossbild)

So umstritten die Rankings sind, so sehr fiebern die Hochschulen jährlich den Ergebnisse entgegen: Die ETH Zürich wurde mit dem 15. Rang beim neuen THE-World University Ranking einmal mehr zur besten Hochschule ausserhalb der USA und Grossbritannien gekürt – und ist bei den «Grossen» vorne mit dabei. Nachdem sie es am 8. September beim Quacquarelli Symonds (QS) Ranking auf Rang 18 geschafft hatte, untermauert das neue Ranking diese Spitzenposition.

Verschiebungen an der Spitze

Unter den zehn Weltbesten haben sich die Ränge verschoben. Die ersten fünf werden ausschliesslich von den USA wie folgt dominiert: an erster Stelle steht die Harvard University, gefolgt vom California Institute of Technology (Caltech) , dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Stanford- und Princeton University.

Mit Ausnahme der Harvard University sind von den ersten Fünf Hochschulen alle anderen deutlich an die Spitze gerückt. Stanford war beispielsweise beim THE-QS Ranking 2009 noch auf Rang 16. Platz sechs teilen sich die beiden britischen Universitäten Cambridge und Oxford. Unter den dreissig Weltbesten sind statt acht britische Universitäten wie im Jahr 2009 neu nur noch halb so viele zu finden. Die EPF Lausanne fiel im Vergleich zu 2009 von Rang 42 auf 48 zurück; beim QS-Ranking vom 8. September belegt sie Platz 32. Die Universität Zürich liegt auf Rang 90, Basel auf 95.

In diesem Jahr wurde das THE mit besonderer Spannung erwartet; hatte sich doch der stellvertretende Herausgeber des britische Hochschulmagazins «Times Higher Education», Phil Baty, gegenüber den Medien geoutet, dass das frühere Verfahren vor allem auch bei den Reputations-Umfragen Mängel aufgewiesen habe. Neue Gesichtspunkte und eine andere Gewichtung bilden nun die Grundlage. In Thomson Reuter wurde zudem ein neuer Partner für die Analyse der Expertendaten und der allgemeinen Datenerhebung gefunden. Erschienen bisher das THE und QS Ranking zusammen, ging man in diesem Jahr getrennte Wege. Das am 8. September veröffentlichte QS-Ranking unterschied sich in seinem Verfahren unwesentlich vom ehemaligen THE-QS World University Ranking. (siehe ETH Life Artikel vom 8. September 2010). Ein direkter Vergleich des neuen THE Rankings mit dem alten THE-QS-World University Ranking oder dem diesjährigen QS-Ranking zeigt laut Urs Hugentobler, der in der Abteilung Controlling der ETH Zürich zuständig für die Auswertung der Rankings ist, dass im neuen Ranking weniger Gewicht auf die Befragungen zur Reputation gelegt wird und Kenngrössen wie Forschungsgelder oder erteilte Doktorate über die Grösse der Universität normiert werden. «Zudem ist der mit fast 32,5 Prozent am stärksten gewichtete Indikator ‚Citation impact‘ wesentlich sorgfältiger berechnet worden als in früheren Rankings. Das heisst, die Zitierhäufigkeit wurde über die verschiedenen Fachbereiche normiert», sagt Hugentobler.

Von sechs auf dreizehn Leistungsindikatoren

Aufgrund des wachsenden Einfluss und der Reichweite der Rankings habe man Verbesserungsbedarf gesehen, heisst es auf der Webseite von THE. Im Gegensatz zum bisherigen Bewertungsverfahren definierte THE anstatt der bis anhin verwendeten sechs Leistungsindikatoren dreizehn. Diese wurden wiederum in fünf Haupt-Kategorien eingeteilt und prozentual gewichtet: Lehre (30 Prozent), Zitierhäufigkeit (32,5 Prozent), Forschung (30 Prozent), Internationalität (5 Prozent) und Drittmittelbeschaffung (2,5 Prozent). Bei THE ist man davon überzeugt, dass das neue Verfahren das weltweit ausgefeilteste ist, da es alle drei Kernaufgaben einer Hochschulen widerspiegelt: Lehre, Forschung und Wissenstransfer. Wie gut sich die neue Methodik bewährt, werden jedoch erst Folgeanalysen und weitere THE-Rankings zeigen.

Freude bei der Schulleitung

ETH-Präsident Ralph Eichler freut sich über die guten Resultate im jüngsten Ranking. Es sei eine weitere Bestätigung, dass die ETH Zürich in der Wissenschaftswelt einen ausgezeichneten Ruf geniesse. Die Bedeutung der Hochschulvergleiche dürfe man nicht überbewerten, denn sie deckten nie alle Aspekte ab, die für eine Hochschule relevant sind.  Dennoch sei es wichtig, die Resultate zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. «Das Resultat ist sehr erfreulich und soll uns Ansporn sein, noch besser zu werden», so Ralph Eichler.

 
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