Veröffentlicht: 21.06.10
Campus

ETH-Start-ups erfolgreich

Fünf junge Unternehmen haben von der W.A. de Vigier-Stiftung einen 100'000-Franken-Check für ihre unternehmerische Idee erhalten. Drei davon haben ETH-Wurzeln.

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Patrizia Fischer und Thomas Müller sind mit ihrer Firma Pearltec auf der Erfolgsstrasse. (Bild: W.A. de Vigier-Stiftung)
Patrizia Fischer und Thomas Müller sind mit ihrer Firma Pearltec auf der Erfolgsstrasse. (Bild: W.A. de Vigier-Stiftung) (Grossbild)

Die Jungunternehmen Aïmago, greenTEG, Nanotion, Nektoon und Pearltec können sich über Startkapital von je 100‘000 Franken freuen. Die W.A. de Vigier-Stiftung zeichnete diese Firmen am 17. Juni 2010 mit dem ältesten und höchstdotierten Schweizer Gründerpreis aus. Zudem vergab die Stiftung zum ersten Mal den Titel «Jungunternehmer-Förderer des Jahres». Preisträger ist der Berner Urs Althaus von der Technologieförderagentur KTI.

Unter den ausgezeichneten Fünf sind drei junge Firmen, die zumindest einen Teil ihrer Wurzeln an der ETH Zürich haben. Die Firma greenTEG produziert thermoelektrische Generatoren, die Strom aus Wärme ohne Umweg über Dampfkessel und Turbinen herstellen. Bekannt ist das Prinzip schon lange. Doch erst das vom ETH-Absolventen Etienne Schwyter entwickelte Herstellungsverfahren macht es wirtschaftlich interessant. Die Generatoren aus Zürich sind nicht nur deutlich günstiger als bisherige. Sie sind auch dünner und flexibler und lassen sich grossflächiger produzieren.

Nanodetektor und Fixierung

Ein weiterer Preisträger mit ETH-Hintergrund ist Bartjan den Hartogh, Mitgründer von Nanotion. Der Materialwissenschaftler verkauft einen Detektor für Nanopartikel, mit welchem diese ansonsten schwer zu erfassenden Teilchen in Flüssigkeiten in Sekundenschnelle bestimmt werden können. Den Hartogh sieht insbesondere in der Kosmetikindustrie und Abwassertechnik ein grosses Marktpotenzial.

Dritter Start-up mit ETH-Beteiligung ist Pearltec. Dieses Unternehmen stellt Fixierungshilfen her, die verhindern sollen, dass sich Patienten während Tomografien bewegen und so verwackelte Aufnahmen entstehen. Die Fixierungshilfen sind nicht nur angenehm für die Patienten, sondern auch besonders gut geeignet für den Klinikalltag: Ihr Einsatz benötigt weder grosses Geschick noch aufwändiges Training. Entwickelt wurde die Fixierungshilfe von Thomas Müller und Patrizia Fischer, die an der ETH Zürich biomedizinische Technik studierte. Nach dem Master-Abschluss arbeitete sie vier Monate bei Siemens Medical, bevor sie 2008 Pearltec mitgründete.

Weitergehende Unterstützung

Zur Preisverleihung trafen sich in Solothurn mehr als 200 Unternehmer, Investoren und Förderer von Jungfirmen. Die Preisträger erhalten nicht nur jeweils 100'000 Franken zur freien Verfügung, sondern profitieren auch von hochkarätiger langfristiger Begleitung durch den Stiftungsrat, den Moritz Suter präsidiert. Das Unterstützungsangebot der Stiftung wird dieses Jahr markant ausgebaut. Neu hinzukommen wird eine Alumni-Organisation und ein sogenanntes Boot Camp für die diesjährigen Gewinner und Nominierten. Während die Firmengründer im viertägigen Camp in intensiven Workshops an zentralen Themen wie Finanzen und Verkauf arbeiten können, stehen bei den Alumni-Treffen aller bisherigen Preisträger das Networking und der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt.

 
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