Veröffentlicht: 26.03.10
Aktion Earth Hour

Es werde Nacht

Für den Klimaschutz löscht die ETH am Samstagabend das Licht. Während der WWF-Aktion «Earth Hour» wird es in über 1'500 Städten in 80 Ländern während 60 Minuten dunkel. Die Aktion ist ein Aufruf zu mehr Engagement für den Klimaschutz.

Kathrin Schaffner
Von Genf bis Tokyo werden am 27. März während der «Earth Hour» die Lichter gelöscht. (Bild: NASA)
Von Genf bis Tokyo werden am 27. März während der «Earth Hour» die Lichter gelöscht. (Bild: NASA) (Grossbild)

Der so genannte «Spezialtag» ist im ETH-Computersystem bereits programmiert und wird am Samstag, 27. März um punkt 20.30 Uhr automatisch ausgelöst. Dann gehen die Lichter verschiedener ETH-Gebäude aus - Wege, Plätze und Fassaden werden auf einen Schlag dunkel. Nur dort, wo die Dunkelheit zu gefährlich wäre, zum Beispiel bei Treppen, bleibt die Beleuchtung an.

Die ETH nimmt bereits zum dritten Mal teil an der Aktion «Earth Hour», die der WWF Australien 2007 ins Leben rief. Laut Hans-Peter Schärer von der Abteilung Betrieb sorgte die erstmalige Teilnahme der ETH an der «Earth Hour» vor zwei Jahren für viel Kopfzerbrechen unter den Technikern. Sie mussten zuerst herausfinden, wie ein Spezialtag programmiert wird. Heute benötigen die sechs Techniker nur noch je eine Stunde, um im Programm Datum und Uhrzeit der «Earth Hour» einzugeben. Nicht betroffen vom gewollten Stromausfall sind die Büros und Labors der ETH. Wer am Samstagabend arbeiten wolle, könne das ungestört tun, sagt Schärer.

Energieeffizienz gesteigert

Die ETH verbraucht jährlich rund 100 Gigawattstunden Strom. Die Stromeinsparung während der «Earth Hour» ist im Vergleich dazu verschwindend klein. Es gehe bei der Earth Hour auch nicht ums Stromsparen, sagt Dominik Brem, Umweltbeauftragter der ETH. Die Aktion sei symbolisch und solle die Leute daran erinnern, dass sie mit einfachen Mitteln etwas für die Umwelt tun können. Alle sind aufgefordert, die «Earth Hour» zum Anlass zu nehmen, sich regelmässig eine Stunde lang für das Klima einzusetzen. Die Webseite des WWF liefert dazu Vorschläge.

Die «Earth Hour» sei ein Teil eines grossen Puzzles, sagt Brem. Alleine bewirke sie natürlich kein globales Umdenken. Aber: «Steter Tropfen höhlt den Stein». Deshalb seien regelmässige Aktionen wie diese wichtig. Für die ETH ist die «Earth Hour» eines von vielen Programmen auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz. Den absoluten Energieverbrauch zu verringern ist schwierig, weil die ETH ständig wächst. Aber durch Massnahmen wie die Verbesserung der Gebäudetechnik, die Reduktion von Stromverlusten durch Geräte im Standby oder vermehrtes Recycling ist es gelungen, den jährlichen Energieverbrauch von 2004 bis 2009 pro Mitarbeiter oder Studierender um rund 30 Prozent zu senken.