Veröffentlicht: 07.12.07
CHE-Ranking

Exzellente ETH-Naturwissenschaften

Im ersten "CHE Ranking of Excellent European Graduate Programmes in Natural Sciences" belegt die ETH Zürich einen Spitzenplatz. Sie ist eine der wenigen europäischen Hochschulen, die in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik das Prädikat "exzellent" erhalten hat.

Peter Rüegg / pd

Das „CHE Ranking of Excellent European Graduate Programmes“ gibt erstmals Orientierungshilfe für Absolventinnen und Absolventen, die sich in Masterstudiengängen oder Promotionsprogrammen in den Bereichen Biologie, Chemie, Mathematik und Physik europaweit weiterqualifizieren wollen. Darüber hinaus macht das Ranking auch Aussagen über die Forschungsstärke der europäischen Hochschulen und wurde gestern auf dem Online-Portal der „Zeit“ veröffentlicht.

Die ETH Zürich schneidet vor allem bei den "harten Fakten", wie Zitationen oder Publikationen, in allen vier Fachbereichen exzellent ab. Damit liegt die Hochschule gleichauf mit der Universität Cambridge, der Universität Utrecht und dem Imperial College London. Diese Institutionen schafften es, in allen vier untersuchten Fächern in der Excellence-Gruppe platziert zu werden. Das Ranking hebt zudem den für die ETH konstant hohen Anteil an internationalem Lehrpersonal und internationalen Doktoranden hervor.

Im Ranking erfasst ist auch ein differenziertes Urteil der Studierenden. Diese loben beispielsweise die vier Fachbereiche der ETH für die gute Infrastrukur, bemängeln aber teilweise die Betreuungsverhältnisse, insbesondere fehlende Kontaktmöglichkeiten zu Lehrpersonen und Mitstudenten.

250 Hochschulen im Vergleich

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) berücksichtigte für den Vergleich mehrere hundert europäische Hochschulen. In einer Vorauswahl anhand von vier Indikatoren, wie die Zahl der Publikationen, Zitationen im Verhältnis zum Weltstandard, Anzahl der meist zitierten Forscher und Beteiligungen am Marie-Curie-Programm der Europäischen Union, wurden rund 500 Fachbereiche an europaweit etwa 250 Hochschulen in 20 Ländern identifiziert, die zumindest bei einem der untersuchten Kriterien mit herausragenden Leistungen aufwarten konnten und dafür eine Bronze-, Silber- oder Goldmedaille erhielten.

120 Hochschulen können mindestens eine Silber-Medaille pro Fach vorweisen und gehören somit zur Top-Gruppe. 25 von diesen 120 Hochschulen wiederum können einen oder mehrere Fachbereiche aufweisen, die mindestens drei Silbermedaillen erhalten und damit zur Exzellenz-Gruppe gehören. Sie wurden hinsichtlich der Lern- und Arbeitsbedingungen ihrer Master- und Promotionsstudierenden tiefer gehend analysiert. Nur noch vier Hochschulen schafften es schliesslich, in allen vier Fächern als exzellent positioniert zu werden.

Neben den quantitativen Größen enthält das Excellence-Ranking zahlreiche nützliche Informationen zu den Master- und Promotionsstudiengängen, Forschungsgruppen und -schwerpunkten am Fachbereich sowie zu Unterkunftsmöglichkeiten oder Studiengebühren. Zukünftig soll das Ranking auch auf andere Fächer ausgeweitet werden.

Times Ranking: Erneut Methodik verändert

Im Times Higher Education Supplement Ranking 2007, das vor kurzem publiziert wurde, liegt die ETH Zürich auf dem 42. Rang. Im Vorjahr belegte sie noch Platz 24. Im Jahr 2004, als dieses Ranking zum ersten Mal erstellt wurde, durfte sich die ETH noch unter den 10 weltbesten Hochschulen wähnen. Auch alle anderen Schweizer Universitäten sowie die EPFL sind in diesem Jahr nach hinten gerutscht. Die EPFL fiel von Platz 64 auf Platz 117 zurück, die Uni Zürich von 109 auf 140 und die Uni Genf von 39 auf 105. In ihren Kernbereichen Naturwissenschaften sowie Ingenieurs- und IT-Wissenschaften gehört die ETH jedoch nach wie vor zu den besten 20. In den Naturwissenschaften belegt sie den 18. Platz, bei den Ingenieur- und IT-Wissenschaften den 13.
Kritik am diesjährigen THES-Ranking rufen die Änderungen in der Methodik hervor. Einen grossen Einfluss auf das Ranking hat die Beurteilung der Zitationen und der wissenschaftlichen Publikationen. So verwendeten die Rankingautoren als Grundlage statt des ESI-Index die Datenbank „Scopus“. Und statt auf die letzten zehn Jahre bezogen sie sich auf die vergangenen fünf. Neu wurde bei den Fakultätsmitglieder, also PostDocs, Oberassistenten und Professoren, mit Vollzeitäquivalenten und nicht mehr mit der Zahl von Köpfen gerechnet. Das THES-Ranking und ein Kommentar der ETH ist unter http://www.fc.ethz.ch/facts/ir/rankings/thes_ranking abrufbar.