Veröffentlicht: 27.11.07
Neues Leistungsstipendium der ETH Zürich

Excellence Scholarship & Opportunity Programme

Die ETH Zürich vergab erstmals Leistungsstipendien im Rahmen des Excellence Scholarship & Opportunity Programme. Die deutsche Architekturstudentin, Anne Mikoleit, ist eine von zwölf Studierenden, die davon profitiert.

Angela Brunner
Anne Mikoleit erhält ein Leistungsstipendium.
Anne Mikoleit erhält ein Leistungsstipendium. (Grossbild)

Anne Mikoleit stammt aus Dresden, wo sie ihr Architekturstudium begonnen hatte. Vor einem Jahr wechselte sie an die ETH Zürich, um den Bachelor abzuschliessen. Ein Rundmail der ETH Zürich machte die Studentin auf das neue Stipendiumsangebot „Excellence Scholarship & Opportunity Programme“ für künftige Masterstudierende aufmerksam. Dieses Programm bot ihr die Möglichkeit, ein selbst gewähltes Forschungsprojekt durchzuführen, was sofort ihr Interesse weckte. Ihre Mutter, ihr Freund und ihre beste Freundin ermunterten sie sich zu bewerben.

Gute Voraussetzungen

Für eine erfolgreiche Bewerbung brachte sie gute Voraussetzungen mit. So gehörte sie beim Vordiplom, das sie in ihrer Heimatstadt Dresden absolvierte, zu den zehn Besten ihres Jahrgangs. Anschliessend verbrachte sie ein Auslandsemester in Lille sowie ein Praktikum in Paris. Zurück in Dresden sammelte sie mehr praktische Erfahrung in dem auf Energie und Architektur spezialisierten Unternehmen „EA“ und beteiligte sich an der Entwicklung eines Hauses, das sich selbst mit Energie versorgt, indem es beispielsweise Sonnenenergie und Erdwärme nutzt.

Zukunftsszenarien

Ihr Wissen möchte sie nun in ihr Projekt an der ETH einfliessen lassen und sie will sich damit befassen, wie sich neue technische Möglichkeiten für erneuerbare Energien sowie die Energiewirtschaft auf Schweizer Städte und Landschaften auswirken werden. In Professor Gerhard Schmitt, Vizepräsident Planung und Logistik der ETH, fand sie einen Mentor für ihr ehrgeiziges Forschungsprojekt.

Als Grundlage für das Projekt dienen ihr vier Energieszenarien des Bundesamts für Energie und dem Centre of Energy Policy and Economy (CEPE) für die Schweiz. Die Architekturstudentin will skizzieren, wie die Stadtlandschaft in zwanzig bis dreissig Jahren aussieht. In Interviews versucht sie zu ermitteln, auf welche Weise diese Veränderungen von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Indem sie die Zukunftsszenarien auf einer Website der Öffentlichkeit zugänglich macht, will sie Informationen für die Meinungsbildung bereitstellen.

Zufrieden mit neuem Leistungsstipendium

Im September 2007 begann die 23-jährige nun ihr zweijähriges Masterstudium an der ETH Zürich. Das Stipendium deckt ihre Studien- und Lebensunterhaltskosten weitgehend. Zusätzlich arbeitet sie auch an zwei Professuren der ETH als Hilfsassistentin. Anne Mikoleit ist mit dem Stipendium sehr zufrieden. „Dank des Leistungsstipendiums gehe ich mein Masterstudium viel motivierter an“, sagt sie.

Excellence Scholarship & Opportunity Programme (ESOP)

Die ETH Zürich startete im September 2007 das Pilotprojekt „ Excellence Scholarship & Opportunity Programme“ (ESOP). Zwölf Studierende machten erstmals von diesem Stipendienangebot Gebrauch. Bis 2009 sollen in zwei weiteren Ausschreibungsrunden je 20 Stipendien vergeben werden. Nächster Anmeldeschluss ist der 15. März 2008. Über die Vergabe der Leistungsstipendien entscheidet der Rektor.
Das Ziel dieses zusätzlichen Stipendienmodells ist es, ausgezeichnete Studierende aus dem In- und Ausland zu fördern und die Bekanntheit von Masterstudiengängen an der ETH Zürich zu steigern. Ausgewählt werden hervorragende Bachelorstudierende – unabhängig von ihren finanziellen Verhältnissen. Während drei (maximal vier) Semestern erhalten die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber 1600 Franken pro Monat. Die ETH Zürich erlässt ihnen die Studiengebühren im Wert von 1740 Franken.
Die Bewerbung beinhaltet ein Antragsformular sowie Empfehlungsschreiben von zwei Professoren. Zur Bewerbung gehört ein Vorschlag für ein eigenes Forschungs- oder Entwicklungsprojekt, das nicht zu den obligatorischen Studienleistungen zählt. Während des Projekts betreut sie jeweils ein Professor.

 
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